Nachdem ich gestern nach Tadjikistan eingereist und gut in Dushanbe angekommen bin, ist heute ein Pfegetag angesagt.
Motorrad putzen
Wäsche waschen
Koffer mal wieder einräumen.
Ansonsten is nix geplant. Muss auch mal sein. Wobei im Hostel soooo viele Reisende sind, da gibt es immer was zu erzählen. Also wer nach Dushanbe reist, sollte unbedingt im Green House Hostel absteigen.
Morgen gehts dann auf zum Pamir Highway. Das erste Highlight der Reise.
Good bye Green House Hostel in Dushanbe. War ein schöne Zeit bei euch. Viele nette und interessante Menschen sind hier anzutreffen.
Die Fahrt heute ist schnell erzählt.
Zum ersten Mal gings ab in die Berge. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Pamir Highway.
Die Straßen waren die ersten 100km auch noch sehr gut, dann wirds allerdings schlechter.
Immer wieder Schlaglöcher. Da heißt es Geschwindigkeit anpassen.
In Kulob angekommen gings zunächst zur Hotelsuche. Gar nicht so einfach. Hab dann aber was gefunden. Nicht schön, aber es hat alles was ich brauche. Ihr wisst schon: Parkplatz, Internet, Bier und Schlafplatz.
Gut das die Fahrt nicht so anstrengend war. Muss mich ein bisschen auskurieren.
Hatte mir in Samarkant in den Oberschenkel geschnitten. Die Wunde war zunächst gut, hat sich aber wieder etwas entzündet. Zudem hab ich auch noch einen blöden Abzess unter der Achsel und gestern auch noch leichte Magenprobleme. Ds wird aber alles wieder. Sonst gehts mir sehr gut.
Morgen gehts dann richtig in die Berge nach Kalaikhum. Bin schon gespannt.
Was soll ich sagen:
Ein genialer Tag!
Bin schon um sechs aufgestanden um frühzeitig loszukommen.
Nach kurzer Fahrt kam schon der erste Pass. Natürlich Schotter mit tausenden Schlaglöchern. War aber trotzdem geil.
Oben angekommen, dann die erste Kontrolle und gleich noch ein Foto mit den netten Beamten.
Bei der Abfahrt dann neue Teerdecke. Vom feinsten.
Bis zu kurz vor Ende der Abfahrt. Dann wurde die Teerdecke auf meiner Seite gerade erneuert. Kein Problem, war ja kein Verkehr. Also auf der Gegenseite weitergefahren.
Nach der nächsten Kurve wurde es dann schlimm. Der heiße Teer lief in Rinnen über die ganze Fahrbahn.
Gripp wie auf Eis, nämlich gar keiner.
Da kam ich ganz schön ins schwitzen. Hatte zu kämpfen das Moped zu bremsen und auf den Seitenstreifen (Sand) zu bringen. Immer wieder abwechselnd kurz Vorderrad dann Hinterrad blockiert.
Mein Motorrad und die Ausrüstung sind übersät von lauter kleinen Teerspritzern, so eine Sauerei.
Dann gins aber ab in das Tal zum Panj Fluss. Dem werde ich die nächsten 300km folgen.
Einfach atemberaubend diese Landschaft. Links und rechts immer wieder hohe Berge die direkt von der engen Schlucht emporsteigen.
Dazu war die Straße die ersten 50km noch Traumhaft. So richtig zum verlieben.
Allerdings habe ich schon gelernt dass du dich hier (Straßentechnisch) auf nix verlassen kannst. Hinter jeder Kurve kann plötzlich die Teerstraße enden, ausgeschlachtete Lastwagenteile mitten auf der Straße liegen, Schlaglöcher kommen, oder einfach nur mal ein paar Kühe auf der Straße stehen.
Also mit wahnsinnigen Schräglagen is hier meißtens nichts. Da musst Du immer schauen möglicht schnell stehen bleiben zu können
30km vor Kalaikhum wurde die Straße dann wieder Off Road. Aber das wird mich jetzt noch einige hundert Kilometer verfolgen.
Alles in Allem trotzdem ein sau-geiler Fahrtag
Also ein bisschen verrückt musst Du schon sein um das zu machen.
260km Offroad, gespickt mit unzähligen Schalglöchern.
Wenn die Straße gar nicht asphaltiert wäre, würde es bestimmt leichter gehen.
Aber so ist immer wieder ein Stück Teer, dann Schlagloch, große Steine oder auch mal ein bissschen Sand. Dazu noch jede Menge Staub.
Dazu würde die Tadschikischen Autofahrer wohl lieber jemandem vom Motorrad holen als in ein Schlagloch zu fahren oder zu bremsen. Zweimal hätten sie mich fast erwischt. Aber konnte immer noch gerade so ausweichen.
Da müssen sie wohl noch ein bisschen üben.
Jedenfalls bin ich fix und fertig und staubig in Khorog angekommen.
Den Ort selbst find ich nicht so schön. Hatte ich mir anderst vorgestellt. Hier ist tote Hose.
Irgendwann hab ich aber doch ein Restaurant gefunden und kann nun mit vollem Magen ins Bett.
Morgen das gleiche wieder. Das geht noch 300km so.
Die spinnen, die Römer (oder besser die Tadschiken) - und ich dazu.
Kaum hatte ich gestern noch geprahlt dass ich bisher vom flotten Otto verschont wurde, gings gestern Abend auch schon los. Aber alles halb so schlimm. Immodium, Cola und Salzstangen helfen gut.
Um 7 Uhr gings dann los. Wollte immerhin 230km weit kommen und das bei eher schlechten Straßen.
Die ersten 150km gings dann auch sehr gut. Geteerte Straße (überwiegend) und nicht all zu viel Schlaglöcher.
Dann änderte sich aber das Bild.
Waschbrettpiste mit abwechsend groben Steinen, Kies und Sand.
Die Kollegen sagten mir schon dass man auf der Waschbrettpiste schneller als 60km/h fahren muss um darüber hinweg gleiten zu können.
Stimmt!
Aber ich konnte nur selten so schnell fahren, da die Piste immer wieder von Schlaglöchern, frisch aufgefülltem Kies und Sand unterwandert war.
Das schlimmst dabei für mich war der Sand. Ich musste durch 2 Passagen mit richtig tiefem Sand.
Promt bin ich bei der ersten auch schon stecken geblieben und umgefallen.
Das Dumme dabei war, dass ich meinen rechten Fuß zwischen Seitenkoffer und Sand eingeklemmt hatte. Konnte mich von selbst also nicht so einfach befreien.
Als ich angefangen hatte meinen Fuß auszubuddeln, kam dann aber auch Hilfe. So war es kein Probelm mich und das Motorrad zu befreeien.
Bei der nächsten Sanddüne dachte ich mir ich fahr jetzt langsamer. Ging auch gut bis kurz vor Schluss. Dann das gleiche wieder. Allerdings hatte ich neine Füße rechtzeitig in Sicherheit gebracht.
Also tiefer Sand und ich auf dem Motorrad werden hier wohl keine Freunde.
Zu allem Überfluss merkte ich kurz vor dem Ziel das ich mein Zelt und meine Handschuhe verloren habe.
Der Spanngurt auf dem Koffer ist wohl gerissen. So ein mist.
Also umdrehen und suchen.
Das Zelt wurde 5km zurück gerade von 2 Frauen eingepackt und mir freudig überreicht. Die Handschuhe fand ich dann noch einen km weiter zurück.
Toll das ich alles wieder habe, auch wenn ich jetzt 12 km Umweg in Kauf nehmen muss.
Schließlich bin ich doch am Homestay angekommen. Wurde mir empfohlen.
Na ja, da will ich mich nicht weiter auslassen. War halt ein Bett und was zum essen hab ich auch bekommen.
Bei der ersten Sandberührung habe ich mir wohl mein Knie etas verdreht.
Jedenfalls schmerzt es ziemlich.
Mal sehen wie es Morgen weiter geht.
Na geht doch. Gestern Abend und am Morgen noch eine Ibu eingeworfen und das Knie hält.
Geschlafen hab ich allerdings eher schlecht.
Das kann ja heiter werden.
Los gings direkt mit einem steilen Pass von 2500m auf 3500m. Loses Geröll und enge Kehren. Na toll, aber geschaft.
Dann kamen 100km Waschbrettpiste vom feinsten. Die Aussicht ist zwar gigantisch, aber das konnte ich da nicht genießen. Immer wieder Schlaglöcher, loser Kies oder Sand. Den hab ich aber heute gut gemeistert.
Bin zwar ab und zu mal ins Schlingern geraten, aber immer auf dem Moped geblieben.
Nun noch mal kurz über einen Pass mit 4300m, dann endet der Wakhan Korridor und es geht wieder auf die Haupstraße. Endlich mal wieder Teer, Allerdigns kommen zwischendrin auch immer wieder schlechte Passagen.
Also immer schön aufpassen.
Jetzt konnte ich die Landschaft auch wieder genießen.
Kurz vor Murgabe geht’s dann noch mal auf 4200m und die Landschaft ist einfach nur toll.
Tiefblauer Himmel und dazu die kahlen Berge, die in verschiedenen Rot-Tönen schimmern.
Traumhaft.
In Murgabe hab ich dann ein kleines Hotel gefunden in dem auch viele andere Reisenden sind. Vor allem Radfahrer (denen bin ich heute zu Hauf begegnet). Aber alles nette Leute mit denen man sich gut unterhalten kann.
Also mit dem Fahrrad ist der Pamirhighway noch mal eine ganz andere Herausforderung.
Ich hatte bei 4200m schon Probleme mal kurz das Motorrad auf die Seite zu schieben und die Wahsinnigen fahrend das so einfach mit Muskelkraft. RESPEKT.
Eigentlich wollte ich ja heute nur bis Satytash (230 km) fahren, bin dann aber doch bis Osh gedüst (430km).
Wieder mal früh aufgestanden und um halb acht auf dem Moped gesessen.
Die Straße war kurz noch gut, dann aber wieder gewohntes Bild. Ungeteert, Schlaglöcher, Sand.
Erstmal auf den höchsten Pass am Pamyrhighway mit 4650m. Mann, da oben ziehts ganz ordentlich.
Aber viel weiter runter gehts dann auch nicht. Bin immer so fast auf 4000m gefahren.
Irgendwann hab ich dann meine Daunenjacke noch vor die Brust gestopft, weils mir einfach da zu kalt war.
Die Aussicht ist aber einfach fazinierend. Immer wieder aufs neue diese Mondlandschaft mit dem blauem Himmel.
Dann kommt der Karakul-Lake. Tiefblau schimmert er schon von der Ferne. Links ist dann der Pik Lenin mit seinem Gletzscher zu sehen. Ein toller Anblick.
Bin kurz zu See runtergefahren, war aber weiter nicht interessant für mich.
Bemerkensert war da schon eher das ich in Karakul selbst einfach keinen Supermarkt fand. Wurde von einer Gasse zur nächsten geschickt, aber nirgends gab es was zum trinken zu kaufen.
Egal. Dann halt weiter. Noch 20km bis zur Grenze.
An der Tadschikischen Grenze war dann alles easy. 5 min hat das gedauert. Hab zuerst gar nicht gecheckt dass das die Grenze ist. Alles etwas einfach.
Good bye Tadschikistan:
Aus deinen Bewohnern bin ich nicht ganz schlau geworden. Überall wurde ich freundlich empfangen und an Hilfsbereitschaft mangelt es auch nicht. Irgendwie hatte ich trotzdem das Gefühl das die Menschen aber sehr verschlossen sind.
Na ja, vielleicht liegt das ja auch an mir.
Pamir Highway - habe fertig
Mein persönliches Fazit:
Am Anfang und am Ende fand ich ihn wirklich atemberaubend. Da konnte ich es auch so richtig genießen. Die Schlechwegstrecken zwischen drin brauche ich nicht noch mal. Offroad-Straßen, zumindest über solche lange Strecken, machen mir nicht wirklich Spass.
Hello Kirgisistan
Kirgisische Grenze dauert dann schon länger. Immer schön einer nach dem anderen. Egal ob rein oder raus.
Hat ne gute Stunde gedauert. Sch..-Egal.
Bis Sarytasch dann zwar Teerstrecke, aber immer wieder viele Schlaglöcher.
Da dachte ich schon ich muss wohl doch dort übernachten.
Hätte aber bedeutet noch eine Nacht über 3500m Höhe und in einem Homestay.
Also beschloss ich nach Osh weiter zu fahren. Auch wenn mein Navi dann als Ankunftszeit 19 Uhr berechnet hat.
Was soll ich sagen.
Kirgisistan ich liebe Dir jetzt schon.
Die 200km bis Osh sind wirklich ein Highlight.
Traumhaft Landschaft
Traumhafte Pass- und Landstraßen (vergleichbar mit europäischen Standard).
200km nur Kurven und Pässe - Toll - Wie im siebten Motorradhimmel und dazu noch wenig bis kein Verkehr.
Allerdings gibt es ein paar kleine Einschränkungen. Mit Pferden, Kühen oder Ziegen auf der Straße ist immer zu rechen. Das ist hier normal.
Zudem haben sie auf den Landstraßen immer wieder mal so Senken mit Betonplatten eingebaut. Auch dass musst du vorsichtgig sein.
Was solls - ich hab für die 200km nicht mal 3 Stunden (inkl. 2 Raucherpausen) gebraucht. Das sagt, glaub ich schon viel aus.
In Osh angekommen war ich aber ziemlich fertig. Seit fast 12 Stunden auf dem Motorrad.
Aber gutes Hotel gefunden und jetzt sind erst mal 3 Ruhetage eingeplant, bevor es weiter geht.
So jetzt ist erst mal Pause angesagt.
Muss dringend meine Ausrüstung, mein Motorrad und mich pflegen.
Tag 1 in Osh war relaxt. Ein bissche Pool, ein bisschen Schmutzwäsche ausbreiten und überlegen was alles zu tun ist.
Nachmittags dann auf den Bazar zum einkaufen. Wow der ist rießig. Da kannst du dich tagelang aufhalten und hast immer noch nicht alles gesehen. Hab aber alles bekommen was ich brauche (bis auf das Kettenspray - mach das mal einem Kirgisen klar was du da brauchst - unmöglich).
Auf dem Rückweg hab ich dann Flora und Josef wieder getroffen. Die beiden hatte ich schon kurz in Dushanbe gesprochen. Ein nettes junges Paar das erst als Backpacker und jetzt mit einem Auto in ganz Asien unterwegs ist.
Schon verrückt wie klein die Welt doch ist.
Wir hatten dann zusammen noch ein Bier (also jeder eins) und ein nettes Gespräch.
Musste dann allerdings noch meine Homepage weiterschreiben (ihr wollt ja aktuelles lesen, gell), was bis halb 2 Uhr in der Früh gedauert hat.
Was solls- hab jetzt ja grad Urlaub.
Tag 2 in Osh war dann ganz schön arbeitsreich. Erst Ausrüstung waschen, dann Motorrad waschen. Das musste einfach mal sein, da ich sonst immer gleich schmierige Hände hab wenn ich was anlange.
Zum Glück haben sich die Motorrad-Veranstalter von Mutz-too noch gemeldet (die haben hier in Osch einen Stützpunkt.
Hab sie gleich besucht, konnte dort mein Motorrad waschen und ein Kettenspray hab ich auch bekommen. Dazu noch ein nettes Gespräch mit Jorge, dem Werkstatt-Chef.
Vielen Dank dafür.
Tag 3 in Osch.
So jetzt reichts. 3 Tage Pause sind mehr als genug.
So viel zum Anschauen gibt es hier auch wieder nicht.
In meinem Hotel sind leider nicht sehr viele Ansprechpartner. Die meißte sind Russen oder einheimische Geschäftsleute. Kaum Kontakt.
Da sehnst du dich schon ein bisschen nach zu Hause. Nach deinen lieben.
Vor allem wenn du allein abends im Speisesaal sitzt.
Morgen gehts wieder in die Berge nach Toktokul und dann Übermorgen an den Song-Kul. Ein wunderschöner Gebirgssee mit Übernachtung in Jurten.
Endlich. Freu mich schon wieder aufs fahren.
Hab heute von meinem China-Begleiter erfahren dass ich nun doch erst am 06.09. über die Grenze kann. Da ist wohl irgendein Fest und die Grenze ist bis dahin dicht.
Na ja, dann fahr ich halt noch ein bisschen mehr in Kirgisistan.
Weiß leider nicht wann ich mich hier wieder melden kann, denn am Song Kul gibts kein Internet. Weiß auch noch nicht wie lange ich dort bleibe und wie es dann weitergeht.
Wird sich alles zeigen.
Endlich wieder auf dem Motorrad. Wurde echt Zeit.
Die Strecke heute bis Toktokul (390km) war die ersten 200km recht langweilig. Landstaße, heiß, viele Orte und kaum Kurven.
Dann gings aber ab in die Berge. Was soll ich sagen. Einfach geil hier.
Über hundert Kilometer nur Kurven, eine schöner als die andere. Dazu noch diese atemberaubende Landschft.
Der Straßenbelgag war größtenteils auch ok. Ab und zu mal ein paar Steine auf der Straße. Das geht.
Verkehr war auch nicht zu viel.
Motorradfahrerherz was wilst Du mehr.
Hab dann unterwegs auch noch einen Ukrainischen Motorradfahrer getroffen und wir sind ein Stück zusamen gefahren.
Mittagspause an einem lauschigen Plätzchen am Fluss war auch noch drin.
Guest House ist ok, mehr nicht. Hatte zuerst ein Dreibettzimmer für mich. Dann kamen aber noch 2 Junge Backpacker dazu. Sehr nett aber wohl länger schon nicht mehr geduscht und Klamotten gewaschen.
Also ab in ein anderes Zimmer. Das stinkt zwar auch, weil frisch gestrichen, scheint aber das kleinere Übel zu sein.
Morgen gehts dann an den Song Kul. Da ist dann nix mehr mit Internet.
Also hört ihr erst wieder in ein paar Tagen von mir.
Heute gings wieder mal früh los. Um 7 Uhr war schon Abfahrt
Wollte zum Song-Kul, einem herrlich gelegenen Bergsee auf 3000m.
Irgendwie hat das Navi einen anderen Weg berechnet wie ich auf der Karte ausgesucht habe.
Das Navi wollte eine kleine Landstraße fahren, aber ich folgte lieber der Karte. Dort war eine größere Straße eingezeichnet.
War wohl ein Fehler. Die Navi-Route wäre die bessere gewesen. Die haben einfach eine Straße gebaut und geteert die in meiner Karte nicht eingezeichnet war. So eine Frechheit.
Also die ersten 150km waren ja noch sehr schön,. Kurvige Landstraße und schöne Bergwelt.
Dann gings aber ab in Offroad (war in meiner Karte noch als große Verbindungsstraße eingezeichnet). Fas 100km Waschbrett-Piste.
Was solls, bin ich ja mittlerweilen schon gewohnt und ab und zu macht es mir sogar Spaß.
Nach der Abzweigung an die mich das Navi geführt hätte (deutlich einfacherer Weg) wieder Teerstraße bis zum Abzweig zum Song-Kol.
Jetzt wieder Offroad. Dafür aber durch eine gigantische Berglandschaft am Fluß entlang.
30km später dann meine erste Flussüberquerung (ohne Brücke). Plötzlich hört die Straße auf und du stehst vor einen Bach. So ca. 50cm tief. Hilft nicht, da musst Du durch. Hat auch gut geklappt, nur mein linker Stiefel lief voll Wasser.
Kurz darauf dann noch eine klein Schlammdurchfahrt und zwischendrinn immer wieder Staub.
Enmal hab ich einen Laster sogar rechts überholt, weil ich links nicht gesehen habe vor lauter Staub.
Ich könnt euch vorstellen wie mein Moped, meine Ausrüstung und ich danach aussahen. Mischung aus Staub und Schlamm. Toll.
Jetzt gings dann endlich einen steilen Pass hinauf. Wie gesagt der Song-Kol liegt auf 3000m.
Oben angekommen war ich ein bisschen enttäuscht. Den Erzählungen nach hatte ich mir mehr erwartet. So ist das halt mit den Erwartungen.
Eher sanfte Hüglelandschaft als schneebedeckte Berge. Ist aber trotzden sehr schön hier.
Ein Jurten-Camp war auch schnell gefunden. Sehr originell. Hab eine für mich allein.
Spätnachmittags traf ich dort dann noch Steven und Anna, zwei Holländer die mit dem Fahrrad unterwegs sind und das nun schon 8 Monate. Alle Achtung.
Echt nette Unterhaltung mit den beiden.
Dann noch ein typisches Abendessen und jetzt ist auch schon wieder Schlafenszeit
Puh, so eine Nacht in der Jurte kann ganz schön kalt werden, vor allem wenn man zu faul ist seinen Schlafsack auszupacken. Trotz kleinem Holzofen und dicker Decke war das grad so grenzwertig.
Nach dem Frühstück gings dann ab zum Reiten. Pferde stehen da ja genügend rum.
Also einen Hengst organisiert und ab in die Prärie. Allein versteht sich.
Wunderschönes Erlebnis.
Erst auf einen Hügel geritten mit wunderbarer Aussicht, dann noch im Galopp über die Steppe. Ein großes Stück Freiheit.
Nach 3 Stunden wars aber dann auch gut. Mir tut mein Hintern ganz schön weh.
Da ich ja noch 2 Tage länger Zeit habe in Krigisistan, beschloss ich dann Mittags noch zum Issyk Kul zu fahren und den zu umrunden. Ist immerhin der zweitgrößte Gebirgssee der Erde.
Also wieder mal zuerst 60km Offroad (mittlwerweilen düse ich da schon mit bis zu 80 km/h dahin (im stehen).
Bei einer Zigarettenpause dann noch Daniel, einen netten Jungen aus Hong Kong getroffen. Der ist mit dem Fahhrad von Hong Kong nach Europa unterwegs. Verrückt.
Endlich am Nordufer vom Issyk Kul angekommen, auf zur Hotelsuche.
Gar nicht so einfach. Soll zwar sehr touristisch sein hier, hab aber lange gebraucht bis ich was gefunden hab, das nicht nach Garage aussieht.
Irgendwie hats dann aber doch geklappt.
Morgen will ich dann nach Karakol weiter. Dort soll es eine herrliche Bergsicht geben. Hoffentlich macht das Wetter mit. Heute Nachmittag hat es ziemlich zugemacht.
Hab ich einen Schei.. Muskelkater vom reiten.
Na ja in meinem Alter (also so knapp über 30) steckst du halt alles nicht so einfach weg.
Auf nach Karakul, einem bekannten Ski-Ort in Kirgisistan.
Die Fahrt war relativ angenehm. Nur 180km auf größtenteils guten Straßen.
War dann auch schon Mittag am Hotel.
Also noch mal los in das Karakul Vally.
Zwar nur 16 km entfernt, aber die haben es in sich.
Erst mal Maut zahlen und die Schranke passieren. Der wollte zuerst 5 Euro von mir, hab ihm aber dann klar gemacht dass ich nicht bereit bin mehr wie 2,50 zu zahlen (Das stand auch so in Englisch in der Preisliste). Damit war er dann auch einverstanden.
Der Weg wurde dann immer atemberaubender. Schlechwegstrecke mit großen Steinen, tiefen Löchern un Wasserdurchfahrten.
Da gehts nur im Schneckentempo mit 20 voran. Meißtens im 2. Gang.
Nach ein paar km habe ich wohl eine falsche Abzweigung erwischt. Da stand allerdings das es hier zum Lake geht. Da will ich hin.
Kurze Zeit später war dann Schluss. Eine eingestürzte Brücke die notdürftig repariet war, zwang mir zur Umkehr. Wenn ich gemusst hätte, wäre ich wahrscheinlich drüber. Aber nur so auf Spass, nee Danke.
Auf dem Rückweg dann noch den Weg durch eine Kuh-, und Pferdeherde frei hupen.
Sehr abenteuerlich (sieht man vielleicht auf dem Video).
So langsam machen sich auch die ersten Verschleißerscheinungen am Moped bemerkbar. Ein Zusatzscheinwerfer abgefallen (Schrauben verloren) und vom Verstellrad zur Härteeinstellung vom hinteren Dämpfer ist der Halter gebrochen.
Aber nix was nicht repariert werden kann.
Zurück im Hotel dann etwas ausgeruht, in den Ort zum essen gelaufen und auf dem Rückweg noch in einem Cafe nette Gespräche mit zwei Engländern und zwei Österreichen geführt.
Das wars dann auch schon.
Morgen gehts nach Bishkek
Für mich ist das Südufer am Issyk Kul viel schöner als das Nordufer.
Der Norden ist zwar touristischer, dafür sind die Straßen aber meißt nur gerade aus und ein Touristenort fogt dem anderen. Allerdings hat das eher was von Hinterhofidylle.
Nur Fassade. Wenn Du dahinter siehst, ist doch alles sehr spartanisch.
Das Südufer hingegen ist noch ursprünglicher.
Kleine typische Orte, teilweise schöne Küstenstraße und immer wieder direkt an Naturstränden vorbei.
Dazu fährst Du auch immer wieder auf schneebedeckte Berge zu.
Sehr schöne Fahrt.
An einem schönen Stradabschnitt hat mir dann ein älterer Herr zugewunken.
Dachte zuerst er braucht Hilfe.
Also umgedreht, Moped abgestellt und runter zum Strand.
Er wollte mir aber nur zeigen wie schön es hier ist und wie klar das Wasser. Er meinte Ich muss unbedingt Pause machen und schwimmen.
Er selbst ist aus Bishkek und mach hier mit seiner Frau einen Kurzurlaub.
Gesagt getan. Klamotten runter (bis auf meine Unterhose) und ab ins 20 Grad angenehme Wasser.
Hab dann noch eine Stunde mit den beiden geplaudert und dann weiter.
So kommt man also auch zu seinen Pausen. Manchmal bedarf es einers kleinen Winks.
Um 16 Uhr in Bishkek angekommen und das Hotel auch gleich gefunden.
Hier ist es ganz schön warm (ca. 30 Grad.
Hab schon viel gehört das Bishkek nocht so toll sein soll. Also mir gefällt es hier gut.
Zuerst gab es ein Festmahl für mich im Bella Italia. Spaghetti Aglio Oilio, einen frischen Salat mit Gambas und ein Glas Rotwein. Hmmmm wie zu Hause.
Dann noch ein Spaziergang durch die Hauptstraßen. War sehr viel los. Überall Menschenmassen und Musik. Das liegt wohl daran dass hier gerade der Independens Day gefeiert wird.
Sehr interessant.
Morgen dann Pause in Bishkek
So, heut ist also Pause angesagt.
Manche werden sicherlich jetzt sagen: Jetzt macht der schon wieder Pause.
Nun das hat mehrere Gründe:
1. brauchen meine alten Knochen etwas Ruhe von den anstrengenden Fahrten und der Reiteinlage
2. braucht mein Motorrad mal wieder dringen ein paar kleinere Reparaturen und etwas Pflege.
Also nach dem Frühstück erst mal das Moped gewartet.
Der Zusatzscheinwerfer der abgefallen war wollte wieder an seinen Platz.
Zudem hab ich die Schaltung für die Zusatzscheinwerfer geändert, so dass sie jetzt immer mit dem Abblendlicht (das ja eh kaputt ist) leuchten.
Dann noch Motorrad etwas abgewaschen, das ich zumindest wieder durch das Windschild seh.
Die Ausrüstung muss ich auch wieder mal neu sortieren und alles überprüfen.
Dann muss heute auch ein kleiner Mittagsschlaf drin sein.
Später will ich noch in die Stadt bummeln und was essen.
Morgen gets dann zurück nach Osh. Weiß aber noch nicht ob ich das in einem Tag schaffe, denn es sind fast 700km. Mal sehen.
Nachdem ich relativ spät aufgestanden bin und den Tag gemütlich begann, war klar das ich die 700km bis Osh heute nicht schaffe.
Also auf zum Toktokul See.
Die ersten 50 km waren relativ langweilige Landstraßen mit vielen Ortschaften. Allerdings konnte ich mich an eine Kolonne von 4 Mercedes G-Klasse Fahrzeuge anhängen.
Vornweg fuhr immer eine weiße XXL Version und dahinter 3 schwarze. Die ließen keinen Platz für andere Fzg zwischen ihnen. Hab mich natürlich gleich hinten angehängt (so als ob ich dazu gehöre) und ab gings mit flottem Tempo an allen vorbei.
Kam mir vor wie im Film bei einer Fahrzeugverfolgung. Einfach klasse.
Nach 50km gings ab in die Berge.
Pass hoch auf 3000m, Pass runter, dann 30km auf einer Hochebene (2500m) und wieder Pass hoch, Pass runter.
Weiter in ein schönes Tal mit vielen Kurven.
Einfach genial zum fahren.
In Toktokul wollte ich dann wieder in das Guest House wo ich schon mal war.
Die hatten aber kein Pivat-Zimmer mehr frei (nur Mehrbettzimmer).
Darauf hatte ich nun echt keine Lust.
Also noch mal 40km weiter. Da hab ich dann schließich ein Hotel gefunden.
Hat zwar kein Internet, sieht auch nicht besonders aus und liegt zudem in der Pampa.
Aber hey, dafür direkt am See und ein Zimmer mit Dusche für mich allein.
Passt also.
Erwähnenswert ist noch mein Abendessen. Pommes. Die waren allerdings so groß wie ein ganze Kartoffel und davon einen ganzen Teller. Soooo viel Kartoffel ist nun auch wieder nicht lecker.
Na ja, Hauptsache ich bin satt.
Morgen geht’s dann wieder nach Osh.
Nach einem eher mageren Frühstück gings also zurück nach Osh.
Die ersten 150 km sind echt klasse zu fahren. Immer wieder durch Schluchten und schöne Bergstraßen entlang des Narin Flusses.
Allerdings scheinen viele Kirgisen nicht an Motrorradfahrer gewöhnt zu sein.
Sie unterschätzen einfach die Geschwindigkeit und den Platzbedarf, den auch ein Motorrad in der Kurve benötigt. Entwerder Sie kommen dir auf deiner Spur entgegen oder sie überholen obwohl ich entgegenkomme. Dach mach micht fast ein bisschen aggresiv.
So bin ich dann auch gefahren. Muss mich aber wieder ein bisschen zurücknehmen. Das bringt ja nix.
Die letzten 100km sind dann wieder eher langweilig. Landstraße mit vielen Ortschaften.
In Osh angekommen dann ab ins Guest House Tes. War ein Tipp von anderen Reisenden.
Echt schön hier. Zimmer sind zwar eher karg, aber schöner Garten. Auch 2 Motorradfahrer aus Deutschland sind hier und natürlich jede Menge andere Reisenden.
Also an Gesprächspartnern mangelt es hier nicht.
Morgen auch noch mal einen Tag in Osh, weil sich meine Einreise nach China ja auf den 6.Sep. verzögert hat.
Heute ist also Ruhetag angesagt.
Na ja, fast jedenfalls.
Vormittags noch das Moped gewartet und die Nebelscheinwerfer umgebaut, aber dann einfach nur mal ein bisschen abhängen.
Hier im Guest Hous Tes ist das sehr entspannt. Da triffst du immer wieder nette Leute auf einen Plausch.
Nachmittags hab ich mir einen Cheesburger bestellt (Lieferservice). Nach 2 Stunden warten kam der Lieferservice um mir mitzuteilen dass Cheeesburger heute leider aus sind.
Vielen Dank dafür. War ganz schön sauer.
Na was solls, dann halt abends noch ne Pizza und morgen gehts dann nach Sary Tash
Nach augiebigem Frühstück und der Verabschiedung von den netten Menschen hier, gings dann los nach Sary Tash.
Ganz besonders hat mich die Bekanntschaft mit Leo und Konrad (zwei Motorradfahrer aus Hildesheim) gefreut und dass ich Daniel aus Hong Kong wieder getroffen habe. Die Welt ist einfach sooooooo klein.
Nach Sary Tash sind es ja nur 200 Km, also ein Katzensprung.
Dachte ich zumindest.
Erstmal muss ich jedoch meine Euphorie zu den Kirgisischen Straßen etwas revidieren.
Also es sind schon immer wieder sehr schöne Passagen dabei, aber das größte Problem war für mich die vielen Hindernisse auf den Straßen.
Vor allem wenn du denkst jetzt ist der Belag endlich mal super um Gas zu geben, kommt bestimmt hinter der nächsten Kurve eine Ziegenherde, Kuhherde, Pferde oder deren Schei... Wenn das nicht, dann ist bestimmt die Straßen mal wieder unterbrochen.
Also zum Schluss hat es mich schon etwas genervt.
So ca 20km vor meinem Ziel kommt dann noch ein Pass der bis 3700m hoch geht.
Fast oben angekommen, geht plötzlich das Moped aus.
Erst dachte ich an einen Wackelkontakt oder einen Kabelbruch, da beim rütteln am Massekabel plötzich die Zündung wieder kurz da war.
Über 3 Stunden hab ich dann nach einem Fehler gesucht, und das oben am Pass. Windig, kalt und zeitweise sogar Schneeschauer.
Dann kamen Gottseidank andere Motorradfahrer vorbei. Er war eine Gruppe von Mutz too, die zufällig während ihrer Tour auch hier vorbei kamen.
Da war auch noch ein Mechaniker dabei. Also erstmal Generator gemessen. Generator gut, also muss es der Regler sein.
Diagnose von uns beiden war dann: Generatorregler kaputt.
Das hätte das AUS bedeutet - zumindest für die geplante Route.
Dann hab ich mich aber daran erinnert schon mal das gleiche Problem gehabt zu haben. Damals war einfach nur die Batterie kaputt.
Die Jungs von Mutz too haben dann auch zufällig noch eine mit gehabt.
Also mal Probehalber die Batterie gewechselt und siehe da, das Moped läuft wieder.
Super, vielen Dank an Mutz too noch mal an dieser Stelle.
Hoffentlich hält die neue Batterie jetzt eine Weile.
Vielleicht sollte ich doch einen Generatorregler zu Hause bestellen und herschicken lassen. Mal sehen.
Glaube aber das Problem waren meine blöden Zusatzscheinwerfer. Mag sein dass die einfach zu viel Power gefressen haben.
Die Anfahrt auf Sary Tash ist dann einfach nur schön. Wenn am Horizont die schneebedeckten 6000er auftauchen
Hab in Sary Tash dan relativ schnell ein Guest House gefunden, sogar mit Internet. Über das Zimmer und das Guest Hous möchte ich mich lieber nicht äußern. Sehr sehr einfach und wahrlich nicht schön.
Aber was solls, Morgen gehts nach China (so die Batterie will)
What a shit day.
Um 7 Uhr wollte ich eigentlich Richtung China starten.
Was soll ich sagen. Moped springt kurz an und dann ist Feierabend.
Nix geht mehr.
Da in Sary Tash weder eine Batterie noch sonst irgendetwas zu bekommen ist, bleibt nur der Weg zurück nach Osh.
Eine andere Möglichkeit ist mir nicht eingefallen.
Also bei der Familie wo ich übernachtet hab nach einem Transporter organisieren lassen, der mich und das Moped nach Osh bringt.
War dann auch schnell gefunden, allerdings für stolze 150 Dollar.
Das ist mehr als ein Monatsverdienst hier.
Egal, also Moped aufgeladen und nach Osh gefahren.
Dort gleich zu dem Stützpunkt von Mutz Too. die haben sämtliche Reparaturmöglichkeinten.
Dann angefangen mit Fehlersuche.
Hab wirklich alles gecheckt. Lima funktioniert, Regler funktioniert und Ruhestrom ist auch ok. Bin echt ratlos wo der Fehler liegen soll.
Hab dann eine neue Batterie besorgen lassen und das Moped springt sofort an.
Dann noch die Zusatzscheinwerfer anderst angeschlossen und ein Kabel für eine Zusatzbatterie in den Seitenkoffer verlegt.
Zudem noch ein Ladegerät gekauft.
Jetzt hab ich zumindest die Möglichkeit schnell eine 2. Battterie anzuklemmen, ohne alles abbauen zu müssen.
Also die Jungs von Mtz Too sind ja alle sehr freundlich und hilfsbereit, aber das lassen sie sich auch gut bezahlen. 40 Dollar dafür dass ich bei Ihnen 4 Stunden im Hof stehen durfte und das Moped reparieren, finde ich nicht gerade billig (Werkzeug hatte ich selbst dabei).
Auch die 50 Dollar für ein gebrauchtes Ladegerät und 30 Dollar für die gebrauchte Batterie von gestern, sind wahrlich kein Sonderangebot. Sorry das musst ich schon mal loswerden.
Insgesamt hat mich der ganze Spass die beiden Tage jetzt gute 350 Dollar gekostet.
Natürlich musst ich auch meinem Chinesischen Guide für heute absagen. Haben uns darauf verständigt dass ich dann Morgennachmittag an die Grenze komme.
Fahre also direkt von Osh an die Grenze (so die Batterie will).
Fotos und Videos gibts heute keine, mir war einfach nicht danach.