Jaaaaa, habs geschafft. Bin endlich in Kashgar angekommen.
Ganz schön aufregender Tag.
Morgen gibts mehr davon, hier ist jetzt nämlich schon nach Mitternacht. Die haben hier die Peking-Zeit, also 6 Stunden voraus. Wird aber ein langer Text, weil es einfach viel zu erzählen gibt.
Also Motorrad ist angesprungen und los gings.
Die Strecke von Osh bis Sary Tash war mir ja schon bekannt. Die ersten 50km wieder langweilig, aber dann gings ab in die Berge.
Schöne Strecke mit 2 Pässen und vielen schnellen Kurven. Aber wie gehabt, immer mal wieder eine Schaaf-, Kuh-, oder Pferdeherde die über die Straße getrieben wird.
Bleibt also dabei - immer bremsbereit.
Die Einfahrt nach Sary Tash ist immer wieder ein Erlebnis. Wenn Du den letzten Pass herunterfährst, hast du einen tollen Blick auf den Pik Lenin und die anderen schneebedeckten 6000er.
Ab Sary Tash wird es dann noch eindrucksvoller. Fahrt auf einer Hochebene von 3500m und rechts immer die Gletzscher im Blick.
Einfach gigantisch.
Die Straße ist auch gut, da von den Chinesen gebaut und gewartet.
Dann Grenzübergang Kirgissistan. 90min warten, weil gerade Mittagspause ist.
Danach ging aber alles recht schnell und problemlos.
Liebe Kirgisen, ihr habt ein wirklich schönes Land mit toller Natur. Die Menschen sind mir meißt freundlich und hilfsbereit begegnet. Aber nach 2 Wochen bin ich froh auch wieder was neues zu entdecken.
Nach ca 20km kommt dann der erste chinesische Kontrollposten.
Wieder ein Stück weiter dann die erste Grenzkontrolle.
Vorbei an ca 5km Lastwagenschlange zum Grenzposten.
Motorrad abstellen, Gepäck abladen, alles auspacken und den Beamten zeigen, durch die Sicherheitsschleuße und dann wird noch das Motorrad gescannt. Sieht aus wie ein rießiges CT (da müssen auch alle Lastwagen durch).
In der Halle hab ich dan auch Taher, meinen chinesischen Guide getroffen.
Ich glaube der hat die Abfertigung dann auch etwas beschleunigen können. Zumindest haben sie meine Koffer am Motorrad nicht durchsucht.
Dann weiter zur 2. Grenzkontrolle. Die liegt ca 80km von der ersten entfernt.
Dazwischen kommen aber noch 2 Polizeikontrollen die den Pass nochmal checken.
Dort angekommen, erstmal Desinfektion fürs Motorrad (damit auch ja keine ausländischen Keime einfeführt werden). Dabei wird über Sprühdüsen, Desinfektionsmittel gesprüht. Sauber ist es allerdings dadurch auch nicht geworden.
Jetzt wieder das gleiche Spiel wie bei der ersten Grenzkontrolle. Alerdings ging es diesmal, Dank des Einsatzes von Taher, deutlich schneller.
Das Motorrad muss ich an der Grenze zurücklassen, denn jetzt wird erstmal die Registrierung eingeleitet. Dazu werden die Daten nach Kashgar, dann nach Peking weitergeleitet. Erst wenn Peking die Genehmigung erteilt und diese dann an der Grenze vorliegt, bekomme ich das Motorrad wieder.
Wenn ich Glüch kab (und mit Tahers Einsatz) ist das Morgen. Wenn ich Pech habe, erst am Montag. So lange sitzte ich hier in Kashgar dann fest.
Die Grenze liegt 100km vor Kashgar. Also ab in Tahers Auto und dorthin gefahren.
Hotel war schon gebucht. Ein chinesisches 4 Sterne Hotel. Na ja, wenigstens sind die Zimmer großzügig und sauber.
Um 22 Uhr dann noch schnell duschen und was essen (Fisch mit Reis und Gemüse)
Kommunikation nach außen ist ja bekanntermaßen schwierig in China. Meine HP geht, aber nix mit Google, Skype, Faceboock oder Microsoft.
Jaha, ich hab mein Moped doch schon heute wieder vom Zoll rausbekommen.
Wenn das heute nicht gegangen wäre, hätte ich es erst am Montag bekommen und noch mal 2 Tage hier verloren.
So steht es jetzt aber brav vor dem Hotel und springt auch wieder an.
Durch China selbst zu fahren ist schon ein Erlebnis. Der Verkehr ist hier zwar moderat, aber alle paar km auf der Autobahn bzw. alle 200m in der Stadt sind Kameras über der Fahrbahn angebracht. Die blitzen immer, egal wie schnell du fährst.
Hab heute erfahren das die nicht zur Geschwindigkeitsmessung dienen, sondern einfach nur um die Fahrer und insassen zu fotographieren. Hier wird jeder Meter den du fährst registriert. Frag mich nur wer das alles auswerten soll. KI lässt grüßen.
Übehaupt sind hier wirklich an jeder Ecke Kameras angebracht.
Da fühle im mich echt sicher (haha)
Natürlich gibt es auch Blitzer über den Fahrbahnen, die sind aber leicht an einem orangen Schild zu erkennen.
Nachdem ich das Motorrad abgestelt habe, bin ich noch durch Old-Kashgar geschlendert.
Wunderschön hier, wie in einer modernen Karawanserei. Alles so ein bisschen wie tausend und eine Nacht.
Tolle Stadt, voller Leben.
Morgen gibts dann eine Stadtführung, weil wir erst am Sonntag hier weg können und zudem am Sonntag Früh hier der legendäre Viehmarkt ist. Den will ich mir schon noch ansehen.
Der Weg führt dann direkt nach Tashkorgan, wo mich am Sonntagabend dann die gleiche Prozedur bei der Ausreise erwartet.
Hoffe das ich dann am Montag endlich nach Pakistan komme.
Ansonsten bleibt nur noch zu erähnen das die Betten in dem Hotel super hart sind.
Kommt mir vor wie auf einem Brett oder dem Fußboden zu schlafen.
Will aber nicht jammern. Hab ein Zimmer, Bier und auch sonst geht es mir wirklich gut.
Heute also ein bisschen Kashgar erkunden.
Mein Guide holt mich dann auch pünktlich um 10 vom Hotel ab.
Erst mal zum Sunday-Bazar. Der heißt nur so weil am Sonntag hier das meißte los ist.
Der Bazar selbst ist schön zu erkunden. Großzügig angelegt und wenig los. Da kann man schön bummeln.
Was mich immer wieder erstaunt ist das rießige Sicherheitsaufgebot hier. Überall Polizei, überall Eingangskontrollen und Sicherheitschecks.
Auf dem Bild ist der Kontrollposten zu meinem Hotel zu sehen. So sieht es aber auch an einigen Straße, vor Wohnblöcken und vor allem auch vor Tankstellen aus. Alles ist hier hermetisch abgeriegelt.
Da kannst du nicht einfach mal zum tanken fahren. Erst Sicherheitskontrolle, dann Ausweis- und Gesichts-Scan und erst dann bekommst du Sprit.
Das ist echt krass hier.
Anschließend wollten wir noch durch den ursprünglichen Teil von Old- Kshgar wandern, der war aber für Touristen gesperrt.
Auf einem Bild könnt ihr erkennen warum - Einsturzgefahr. Das andere Bild zeigt wie Old-Kashgar auf dem Prospekt aussieht. Da klafft der Anpruch zwischen Wunsch und Relität doch sehr weit auseinander.
Das wars dann auch schon, denn viel mehr gibt es in Kashgar nicht zu sehen. Außer ein paar Moscheen, aber die hatte ich bereits zur genüge.
Morgen gehts endlich weiter nach Taxhorgan.
Ach ja, uns beiden gehts prächtig (also dem Moped und mir)
Endlich gehts wieder aufs Moped.
Ein wahrlich anstrengender und abwechsunglsreicher Tag.
Pünktlich um 9 Uhr gings erst mal auf den Animal Markt. Dort kommen Käufer und Verkäufer aus einem Umkreis von bis zu 2000 km zusammen um ihr Vieh zu verkaufen oder eins zu kaufen.
Sehr interessant, aber nun so überhaupt nicht meins.
Wenn ich schon sehe wie das Vieh dort eingepfercht oder angebunden ist, vergeht mir alles. Ist zwar sicherlich besser als die Massentierhaltung , aber auch nicht gerade artgerecht.
Also war ich nach 20min Rundgang dort auch schon fertig.
Weiter 80km über eine langweilige Landstraße, meinem Guide hinterher. Dort ist max. 60 erlaubt. Da aber hier Abschnittsmessungen durchgeführt werden, war größtenteils 50 angesagt. Wahnsinnig langweilig.
Dazwischen natürlich immer wieder Polizeikontrollstationen.
So viel Polizei wie hier hab ich noch nirgends erlebt.
Dann aber gings ab in die Berge. Kurz vorher gab mir mein Guide grünes Licht dass ich jetzt alleine fahren kann, so schnell ich will (bis zur nächsten Polizeikontrolle waren das immerhin fast 100km).
Was soll ich sagen, einfach genial. Superschöne Aussicht, gute und kurvenreiche Straßen. Dazu immer wieder die schneebedeckten Grletscher.
Die Straße geht dann bis auf 4000m hoch, da wird es doch ganz schön kalt.
Am Karakol See (der kleine chinesiche) waren dann leider die beiden Bergrießen (über 7500m) in den Wolken versteckt.
Trotzdem immer wieder ein erhabener Anblick.
Das letzte Stück dann wieder übersät von Kotrollen, Polizisten am Straßenrand und Straßenpollern (Bodenschwellen) zur Geschwindigkeitsreduzierung. Da musst Du immer auf alles gefasst sein. Auch ein paar Kamele waren mal nicht gleich bereit für mich die Straße freizugeben.
In Taxkorgan angekommen gings dann erstmal zu 2 Behörden um Benzin zu bekommmen. Irgendwie hat es aber alles nichts genutzt. an der Tankstelle war nix zu bekommen. Blieb also nur die Betankung aus dem Autotank vom Guide.
Zum Abendessen dann Nudeln mit Gemüse (eine Uigurische Spezialität). War aber nicht sonderlich gewürzt, also eher lasch.
Egal, Morgen gehts dann endlich nach Pakistan.
Manchmal hat man hier das Gefühl im Käfig zu sitzen. Bei all dem Stacheldraht, Gittern, Blockaden und Polizisten.
Out of China - In in Pakistan.
Wenn das mal so einfach wäre.
Vorher steht erst mal die Ausreise aus China an.
Custom-Controll sollte eigentlich um 10 Uhr öffnen. War aber nix. Erst 1,5 Std. später kam dann mal jemand. Dann ging es dort aber relativ fix. Mein Guide gab die Papiere ab und kurze Zeit später konnte ich schon Immigration.
Vorher noch Verabschiedung vom Guide, da er in das Gebäude nicht mitkommen darf.
Hab mich schon gefreut, da ich ziemlich weit vorne in der Schlange war.
Zuerst war auch alles ok und ich war schon fast draußen. Dann wollte der Beamte aber noch mein pakistanisches Visum sehen. Das war im 2. Pass. Jetzt gings richtig los. Zuerst hat er nicht verstanden warum ich einen alten und einen neuen Pass habe. Hab ihm dann (noch relativ ruhig) erklärt dass beide Pässe gültig sind.
Dann verlangte er nach dm Guide. Der war aber schon weg.
Zuletzt wollte er noch meine Motorradpapiere sehen, die hatten wir aber schon beim Custom-Controll Punkt abgegeben.
Mittlerweile war ich auf 180. Glaub das hat er dann auch gemerkt und jetzt ging die Schikane erst richtig los.
Mein Pass wurde abgenommen, dann musste ich warten bis alle anderen Passagiere für einen Bus in Richtung Pakistan (der fährt ein mal am Tag) mit der Passkontrolle fertig waren. Erst als wirklich alle im Bus saßen und der die Türen geschlossen hatte, wurde mir mein Pass ausgehändigt.
Dazu dann noch die Bemerkung ich müsse dem Bus bis zur Grenze hinterherfahren.
Die Schimpfwörter die aus mir heraussprudelten möchte ich hier nicht wiederholen (natürlich auf deutsch und mit einem Lächeln im Gesicht).
Jedenfalls hab ich den Bus an der nächsten Kreuzung schon überholt.
Dummerweise haben die aber beim letzten Kontrollposten Bescheid gegeben, das ich nicht vor dem Bus ausreisen darf. Also musste ich dort noch ein halbe Stunde warten.
Gut das der Bus zügig fuhr.
Soviel zu China - So schnell hab ich nicht vor dort noch mal zu verweilen.
Also die Uiguren sind ja alle sehr freundlich und hilfsbereit, aber mit den Chinesen hab ich hier auch oft sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Sicherlich sind nicht alle gleich und ich hab auch sehr nette getreoffen, aber es waren doch auch ungewöhnlich viele Kotzbrocken dabei.
Die Fahrt war dann erstmal eher langweilig und kalt. Hab mir alles übergezogen was ich dabei hab. Sogar den Regenkombi.
Der Khunjerab Pass geht auf fast 4800m hoch und dazu war immer mal wieder leichter Schneefall.
In Pakistan dann angekommen sieht die Welt ganz anderst aus. Schon an der Grenze wurde ich von einigen umlagert, die unbedingt ein Selfi mit mir wollten (wahrscheinlich weil ich sooo schön bin).
Die eigentliche Grenzkontrolle erfolgt dann erst 50km später.
Da läuft das ganze deutlich entspannter ab. Mal kurz Passkontrolle, dann bei einem Plausch den Carnet ausgefüllt, Tee angeboten bekommen und das wars dann auch schon.
Die sprechen auch alle englisch, im Gegensatz zu den anderen.
Das Wetter wurde dann auch besser und ich konnte die eindrucksvolle Bergwelt und die kurvenreiche Straße voll genießen.
Einfach schön hier, auch wenn die Straße immer wieder durch Steinschlag schwer beschädigt wird. Da musst du halt aufpassen.
Freu mich aber schon weiter auf dem Karakorum Highway zu fahren.
Morgen steht dann nur eine kurze Etappe nach Gilgit an. Wenn ich Glück habe kann ich einen Blick auf die wurdervolle Gletscherwelt und den Rakaposhi erhaschen.
Uuund es gibt hier wieder Skype, Google und co.
Was für ein herrlicher Tag.
In der Früh schon bei Sonnenschein aufgestanden. Nach dem Frühstück ab aufs Moped.
Gleich hinter Gulmit kommt die Stelle wo der alte Highway vom Fluss überflutet wurde. Da mussten dann alle Fahrzeuge per Boot über den Stausee transportiert werden.
Leider hatte ich dieses Abenteuer nicht mehr, da die Chinesen bereits eine neue Straße und Tunnels gebaut haben. Die Schiffer sind dadurch aber arbeitslos geworden.
Ein paar km weiter dann der absolute Hammer. Du fährst um die nächste Kurve und plötzlich ragt er vor dir in die Höhe. Der Rakaposhi. Mit fast 7800m nicht gerade ein kleiner. Umrahmt von einem gewaltigen Gletzschermassiv.
Das ganze dann noch Wolkenlos.
Du fährst durch die belebten Ortschaften immer mit dem phantastischen Bergblick.
Das war für mich absolutes Gänsehaut-feeling
Unbeschreiblich schön.
Meine Mitttagspause dann in einer kleinen Bar dirkt am Fuße des Rakaposhi. Da sitzt du dann mit deiner Cola im Baumschatten und blickst voller Bewunderung auf den Berg der 6000m vor dir in die Höhe ragt.
Da kommt dann schon ein bisschen Demut und Dankbarkeit in mir hoch.
Die Pakistanis sind unglaublich freundliche Menschen. Bin bisher zwar nur Männern begegnet (das ist hier so üblich, Frauen sind so gut wie gar nicht auf der Straße zu sehen), aber ich habe keinen getroffen der nicht überaus freundlich und hilfsbereit war. Alle wollen dich gleich zum Tee oder Essen einladen. Die Gastfreundschaft ist hier wirklich ehrlich und ohne Hintergedanken, auch wenn wir uns das in unserem Kulturkreis nur schwer vorstellen können.
Da es nach Gilgit nur ca 130km waren, konnte ich die Fahrt und die Aussicht heute in vollen Zügen genießen. Kurvenreiche Strecke und herrliche Bergwelt, da geht das Motorradfahrer-Herz weit auf.
In Gilgit hab ich mir dann ein tolles Hotel geleistet.
Das Gilgit Serena.
Ist zwar nicht billig, aber schon der Blick vom Balkon auf den Rakaposhi ist jeden Euro wert.
Ein absolutes Top Hotel mit einem Traumhaften Ausblick.
Die ganzen Eindrücke hier kann man schwer beschreiben. Ich glaub so was muss man mit eigenen Augen sehen. Kann ich jedem nur empfehlen.
Nachmittags wollte ich mir dann noch Gilgit selbst ansehen. Liegt ca 10 km vom Hotel entfernt. Also rein mit dem Taxi.
Ein absolutes Chaos an Verkehr, Geschäftewirrwar und Menschenansammlungen. Wohl ein kleiner Vorgeschmack auf Indien..
Der Taxifahrer der mich zum Hotel zurückbrachte sprach zwar nur gebrochen englisch, aber ich war gleich sein Bruder. Er wollte noch meine Whats-App Nummer und mich dann auch zum essen einladen. Leider hatte ich schon gegessen und morgen fahr ich ja weiter.
Am Hotel angekommen wollte er nicht mal Geld für die Fahrt. Von einem Bruder nimmt er kein Geld, war sein Argument. Konnte ihn dann aber doch überzeugen, dass er den vereinbarten Fahrpreis annimmt um seine Umkosten zu decken.
Nur mal so ein kleines Beispiel der Freundlichkeit hier.
Mein bisherige Planung für den Karakorum Highway hab ich jetzt verworfen. Ich fahr einfach jeden Tag so lang ich Lust hab und wo es schön ist, da bleibe ich dann.
Hier ist nicht planen, sondern erleben und genießen angesagt.
Heute ist übrigens Halbzeit meiner Reise. Ich habe bisher viel erlebt, aber der Tag heute war das Sahnehäubchen.
Nach augiebigem Frühstück gings heute gemütlicher zu, also meißtens.
Hatte ja Zeit. Wollte nur so ca 250km fahren.
Schon ca. 30km nach Gilgit kam dann das nächste Highlight für mich. Die Sicht auf den Nangar Parbat. Mein erster 8000er den ich live sehe. Toller Anblick. Allerdings erscheint er nicht so imposant wie der Rakaposhi, weil er deutlich weiter von der Straße entfernt ist.
Egal, dennoch ein tolles Erlebnis.
Habe dann noch zwei junge Österreicher getroffen, die mit dem Rad unterwegs sind nach Australien. Echt coole Burschen.
Bis zur Raikot Bridge ist der Karakorum gut ausgebaut. Dann allerdings wird die Straße deutlich schechter. Immer wieder Erdrutsche und Offroad Abschnitte.
Kurz vor Chilas dann eine Polizeikontrolle. In Pakistan nix aufregendes, im Gegensatz zu China. Dort zweigt aber eine kleine Nebenstraße vom Karakorum Highway ab. Auch die netten Polizisten hatten mir versichert das die Straße gut und ungefährlich ist.
Zudem hab ich da noch eine sehr nette Hamburgerin mit ihrem Guide getroffen. Die wollten auch den Weg nehmen.
Der N15 führt durch ein wunderschönes Tal, das am Anfang noch karg ist, dann aber immer grüner wird.
Die Straße war ganz okay, bis auf einige Erdrutsche. Zwei davon müssen erst kürzlich passiert sein, da sie gerade freigeräumt wurden.
Wenn ich da durchfahre kommt mir schon manchmal der Gedanke, daß so ein Erdrutsch ja auch mal direkt bei mir passieren kann. Aber hey, no risk no fun.
Dann hat mich an einem Pass zum erste Mal auf meiner Reise der Regen erwischt. Hatte aber Glück das ich gleich eine kleine Kneipe gefunden hab, wo ich das Moped unterstellen konnte. Die Leute sind wirklich unglaublich gastfreundlich. Ich hatte nichts bestellt, aber wurde sofort an einen Tisch gewunken und genötigt ein paar Weintrauben zu probieren.
Mach das mal bei uns - da wirt du bestenfalls aufgefordert was zu bestellen.
Die Pässe hier haben es echt in sich. Steil, sehr enge Kehren und dazu einen glatten Asphalt. Da macht das Kurvenfahren nicht immer Spass.
In Naran hab ich dann die Hamburgerin mit ihrem Guide und dem Fahrer wiedergetroffen. Die machten gerade Pause in einem Gartenrestaurant. Wurde wieder eingeladen eine Kleinigkeit mitzuessen.
Die haben mir dann empfohlen noch etwas weiter zu fahren, da Naran sehr teuer ist.
Ca. 30 km außerhalb sei ein gutes Hotel.
Sie begleiteten mich auch dorthin. Der Fahrer ist abgebraust wie wenn der Teufel hinter ihm her wäre. Dabei wars doch nur ich. Sehr abenteuerlicher Fahrstil.
Am Hotel dann angekommen hat mir der Guide einen guten Preis rausgehandelt. Gab zwar kein Internet, kein Telefonempfang, kein Warmwasser und Strom erst ab 18 Uhr, aber sonst war es ganz ok.
Die anderen sind dann weiter nach Rawalpindi gefahren, das wäre mir aber zu weit gewesen. Noch mal 5 Stunden Fahrt brauch ich wirklich nicht.
Abendessen war dann auch etwas spärlich. Pommes, sonst nix.
Da ich der einzige Gast war und auch nix tun konnte, hab ich zu erstenmal auf meiner Reise sogar den Fernseher eingeschaltet.
So heute also wieder ein gemütlicher Fahrtag. Sind ja nur 230km bis Islamabad.
Dachte ich zumindest.
Die ersten 80km waren dann auch echt klasse.
Einsehbare Kurven und relativ guter Belag.
Also konnte ich seit langem mal wieder so richtig Gas geben. Hat echt spass gemacht und die Reifenmittelbahn musste ja schließlich auch mal geschont werden.
Dann allerdings wurden die Straßen schlechter und der Verkehr dichter.
Dazu kamen noch größere Ortschaften wie z.B. Muzaffarabad. Das musst du dich durch die engen Straßen und das Verkehrschaos zwängen. Das ganze dann bei 30 Grad. Eher unangenehm.
Bei Muzaffarabad wollte ich dann auch eine kleine Straße nach Islamabad fahren. Kam allerdings nur 10km. Wurde von einer Polieikontrolle aufgehalten, die mir freundlich erklärte dass das hier Kashmir Gebiet ist, und ich nicht durchfahren darf.
Also umdrehen und zurück auf den Krakorum Highway. Dort war der Verkehr aber heftig. So viele Autos hatte ich bisher in Pakistan noch nicht gesehen.
Nach dem Gedränge in Abbottabad entschied ich mich wieder für eine kleine Nebenstraße nach Murreee. Dort war dan auch sehr wenig Verkehr, aber dafür warteten wieder viel Passstraßen auf mich.
Also ich fahr ja schon gerne Pässe und enge kurvenreiche Straßen. Aber wenn es gar nicht mehr aufhört, wird mir irgendwann auch zuviel.
Dazu hat mich am letzten Pass dann auch noch mal der Regen, gemischt mit Hagel erwischt. Diesmal hatte ich auch nur einen Baum als Unterstand.
Jedenfalls war nichts mit Mittag in Islamabad ankommen. Da wars dann schon fast 16 Uhr und ich hatte noch kein Zimmer.
Also das nächste größere Hotel gesucht und nach Internet gefragt. Die waren dann erstaunt das ich nicht bei ihnen ein Zimmer nehme und verlangten auch gleich Geld für den W-Lan Zugang.
Dazu muss man wissen das die Hotels in Islamabad sehr teuer sind und ich nicht bereit war 200 Dollar für ein Mittelklasse Hotel auszugeben.
Hab dann aber über Boocking.com ein schönes, bezahlbares Hotel gefunden.
Der wollte zwar erst den doppeltgen Preis wie über Boocking.com angegeben, aber als ich ihm meine Reservierung zeigte, war alles ok.
Das Zimmer ist sehr schön, groß und sauber. W-Lan hab ich auch.
Also alles ist gut.
Morgen bleib ich noch einen Tag hier und mache Pause.
Muss ja auch mal sein, oder?
So heut ist also Ruhetag.
Deshalb auch keine Fotos und Videos.
Der Text wird auch eher kurz.
Vormittag Motorrad waschen (nur das nötigste, ich wills ja nicht übertreiben), dann Ruhepause.
Anschließend HP nachtragen (hab schon Anfragen bekommen wo die letzen Tage bleiben), dann wieder Ruhepause.
Vorhin bummeln und Abendesssen, jetzt HP nachtragen und jetzt wieder Ruhepause.
Muss doch auch mal sein, oder?
Wobei all zu oft brauch ich das auch nicht. Bin froh das es Morgen weiter geht nach Faisalabad, auf dem Weg zu meinem Patenkind in Vehari.
Die Freundlichkeit der Pakistani, die ich in den Bergen erlebt habe, relativiert sich in der Stadt. Hier ist von der Gastfreundschaft nicht mehr soooo viel zu spüren. Wie in den meißten anderen Städten die ich besuchte auch.
Zudem ist hier alles sehr teuer. Genauso bzw. teurer als bei uns zu Hause.
Außer Steak. Das kostet gerade mal einen Euro mehr als ein Pizza oder ein typisches pakistanisches Gericht.
Deshalb gabs heute zum 2. mal Steak. Besser als Kartoffeln.
What a shit day.
Eigentlich sollte heute ja alles ganz gemütlich ablaufen. Auf dem Highway 300km nach Faisalabad ist ja kein Problem, dachte ich.
Bin dann die ersten 30km auch gut durchgekommen. Bis zum ersten Toll-Station. Dort wurde mir dann freundlich aber bestimmt erklärt, dass Motorräder nicht auf den Motorways fahren dürfen.
Na toll - und jetzt.
D.h. zurück nach Islamabad auf den N5 Highway und dann über Lahore nach Faisalabad. Dort hatte ich nämlich schon ein Hotel gebucht.
Das macht aber nun überhaupt keinen Sinn, da ich von Lahore dann auch direkt weiter nach Vehari fahren kann. Faisalabad wären 100km Umweg.
Also pfeif auf die 70€ Stronogebühren und los nach Lahore.
Diese Entscheidung hatte ich dann an der Ausfahrt vom Motorway getroffen. Da mein Navi aber den Unterschied zwischen Highway und Motorway nicht kennt, war die Navigation gar nicht so einfach.
Da kam aber auch schon Hilfe in Form von 2 netten Highway-Cops. Die boten mir gleich an mich bis zum Highway N5 zu begleiten. Mit Blaulicht gings dann ab durch das Verkehrsgedränge. Die beiden wollten mich dann noch zum Frühstück einladen, aber das musste ich leider ablehnen. Zum einen hatte ich gerade gefrühstückt, zum anderen wollte ich auch nicht zu viel Zeit verlieren.
Der N5 ist zwar durchgehend mindestens 4 Spurig (wobei das hier keine Bedeutung hat), geht aber durch sehr viele Ortschaften und Städte hindurch. Das ist in Pakistan nicht unbedingt erholsam.
Bis kurz vor Lahore hält sich das Ganze dann aber in Grenzen. Durch die Ortschaften kann man meißten mit 60 -80 km/h fahren (bis auf wenige Ausnahmen) und außerorts geht dann auch schon mal 120. Radarkontrollen gibts hier anscheinend nicht, nur ab und zu mal die Highway-Cops.
Wobei es hier auch keine Verkehrsregeln zu geben scheint, da jeder fährt wie er will. Hauptsache durchkommen.
Bemerkenswert ist auch das die hier ohne Ampeln auskommen (bis auf ganz wenige Ausnahmen).
Bin auch mal einem Polizeiwagen gefolgt und promt hat er mich rausgewunken. Mir wurde wieder freundlich erklärt das ich mit meinem Moped nur auf der linken Spur fahren darf und nur zum überholen auf die rechte Spur kann.
Die beiden Jungs waren dann auch so freundlich und luden mich auf einen Drink ein. Da konnte ich nicht nein sagen.
Telefonnummern ausgetauscht, Selfis für die Polizisten und weiter gehts.
Anschließend bin ich dann wirklich immer links gefahren und nur zum überholen rechts. Sie hatten ja nicht gesagt wie schnell ich fahren darf. Also immer links oder rechts an den Autos und LkWs vorbei.
Vor Lahore wirds dann aber echt anstrengend mit dem Verkehr. Du musst wirklich jede Sekunde konzentriet sein, sonst krachts. Die fahren links an dir vorbei um gleich anschließend rechts abzubiegen.
In Lahore dann endlich angekommen war ich wirklich fix und fertig. Jetzt ging aber erst die Sucherei nach einem Zimmer los. Also in den Vierteln in denen ich vorbeifuhr war kein Hotel zu sehen. Selbst wenn, wäre ich da nicht geblieben. So laut, dreckig und stinkig hab ich es mir nicht vorgestellt.
Dank Mc Donalds (die haben Internet) hab ich dann doch ein Hotel gefunden. Zwar sauteuer, aber das war mir dann egal.
Hauptsache duschen, was zu Essen und Internet.
Morgen gehts dann aber nach Multan (eine Stadt bei Vehari) zu meinem Patenkind.
Heut war schon um sieben Uhr Abreise. Wollte so früh wie möglich los.
Kam auch gut aus Lahore raus.
Überhaupt war es heute deutlich angenehmer zu fahren als gestern, weil viel weniger Verkehr.
Mag auch daran liegen das Sonntag war.
Jedenfalls bin ich gut vorangekommen. Die Straßen sind in einem erstaunlich gutem Zustand. Kaum Schlaglöcher. Selbst die Nebenstraßen haben schon fast deutschen Standart.
Eingentlich war mein Ziel ja Multan. Eine größere Stadt die ca 100km von Vehari entfernt liegt. Wollte einfach ein schönes Hotelzimmer haben und das hab ich in Vehari im Internet nicht gefunden.
Bin dann auch schon kurz nach 12 in Multan angekommen (nicht schlecht für 350km Landstraße mit einigen Zigarettenpausen). Hatte über Booking.com ein Zimmer im Serena Palace gebucht.
Nach einigen Rückfragen und suchen hab ich es auch gefunden.
Mittlerweilen ist es richtig heiß hier geworden. So um die 35 Grad.
Als ich an der Rezeption einchecken wollte, fragte der Portier erst mal nach dem Buchungspreis. Der war 79€ für 2 Nächte. Nach einem Telefonat teilte er mir dann mit, dass das Hotel leider ausgebucht ist. Also kein Zimer frei.
Stimmte natürlich nicht. Denen war einfach der Preis zu niedrig.
Aber was soll ich machen? Hab ihm zwar mit der Botschaft und auch ansonsten alles mögliche gedroht, aber da war nix zu machen.
Das war das zweite Arschl... dem ich auf meiner Reise begegnet bin.
Ein anderes Zimmer wollte ich dann in Multan auch nicht mehr suchen.
Also auf nach Vehari.
Die 100km mehr waren dann auch schon egal.
Je weiter ich hier in die Provinz komme, um so größer wird die Aufmerksamkeit die ich errege. Kaum steh ich mal am Straßenrand zum rauchen oder an einer Tanke, bin ich auch schon von min 20 Leuten umzingelt. 10 davon wollen dann ein Selfi und die anderen starren ungläubig auf mich und mein Moped. Manchmal ist mir das fast schon peinlich.
Völlig verschwitzt bin ich dann aber doch gut angekommen.
Hotel (wurde mir von meinem Ansprechpartner hier vor Ort empfohlen) war auch schnell gefunden und siehe da, so schlecht wie im Internet dargestellt ist es gar nicht.
Hab W-Lan, Zimmer ist ganz ok (wenn auch nicht gerade besonders sauber), Abendessen gabs auch (Reis mit Gemüse) und ich hab hier sogar noch einen Bike-Fan getroffen. Wagar ist aus Islamabad und auch ein Biker. Mit dem geh ich jetzt noch einen Nachtisch essen und etwas plaudern.
Abdul, meinen Ansprechpartner von Plan, hab ich auch schon getroffen. Morgen halb Zehn treffen wir uns und fahren dann zu meinem Patenkind.
Freu mich schon drauf.
Was für ein schöner Tag.
Um halb zehn wurde ich von Abdul (meinem Betreuer von Plan) abgeholt und zu dem Büro von Plan gefahren.
Dort warteten, zu meiner Überraschung dann auch schon 6 Mann von der Pakistanischen Elite-Polizei auf mich. Mir wurde erklärt das die ab sofort mein Begleitschutz sind. Die konnten auch gar nicht glauben das ich gestern von Multan allein nach Vehari gefahren bin.
Auf den Fernstraßen darf man hier allein fahren, aber auf den Ortsstraßen benötigt man eigentlich eine Polizeieskorte.
Wir mussten dann noch fast 2 Stunden warten bevor wir los konnten. Warum hab ich nicht verstanden, aber egal.
Dann gings los, hinter uns immer der Polizei Jeep mit 6 schwerbewaffneten Jungs.
Erst mal wollte ich noch ein Gastgeschenk besorgen. Frisches Obst und Süßigkeiten für die Familie und zusätzlich noch einen Schal für mein Patenkind.
Im Hinterland wird es dann noch etwas ursprünglicher. Während in den Städten schon etwas von Moderne erkennbar ist, sieht hier doch alles sehr einfach aus.
Am Haus der Familie angekommen wurde ich vom Vater am Tor empfangen. Die Mutter, mein Patenkind und ihre Schwester warteten im Haus.
Den Männern gibt man die Hand, den Frauen hier nicht. Das ist nicht erwünscht.
Eine etwas befremdliche und eingenartige Stimmung aber zugleich auch ein tolles Gefühl.
Mein Patenkind spricht schon sehr gut englisch und so war die Verständigung auch kein Problem. Alle waren für die Unterstützung sehr dankbar und teilten mir dies auch in jedem 2. Satz mit.
Dabei fällt mir immer wieder der Satz ein:
If many people do only little good things, we can change the wort a better place.
Es müssen also nicht immer die großen Taten sein. Oft hilft auch schon ein bisschen, solange es viele Menschen gibt die bereit sind zu helfen.
Neben der Familie waren auch noch Betreuer von Plan und irgend ein Funktionär anwesend.
Meinem Eindruck nach leistet hier Plan tolle Arbeit. U.a. wird den Mädchen ermöglicht auf eine weiterführende Schule zu gehen und schützt sie auch davor zu schnell verheiratet zu werden.
Shumaila, mein Patenkind ist mittlerweile 15 , ein hübschen Madchen und geht aufs College. Sie will mal Doktor werden. Finde ich klasse.
Über die Geschenke haben sie alle sehr gefreut und ich selbst hab auch selbstgemachte Stickereien geschenkt bekommen. Sehr schön, weiß nur noch nicht wie ich die in der Tasche heil transportieren soll.
Nach ungefähr einer Stunde dann Verabschiedung von der Familie und zurück zum Plan-Büro. Dort mit meiner Eskorte noch Lunch und jetzt zurück im Hotel.
Später holt mich Abdul noch zum Dinner in sein Haus ab.
Einen Satz, der mir hier schon oft genannt wurde, bleibt mir in besonderer Erinnerung.
"Wir Pakistanis respektieren andere Menschen, deren Kultur und Religion. Fremde sind unsere Gäste und in unserem Land herzlich willkommen".
Da geht es nicht um Politik oder wirtschftliche Interessen, sonder um die Einstellung der Leute auf der Straße.
Ich glaube von diesem Respekt könnten wir uns in der soganannten westlichen Welt eine große Scheibe abschneiden, dann wären sicherlich einige Probleme schneller lösbar.
Natürlich gibt es auch in Pakistan Schattenseiten - aber hey, wo gibts die nicht.
Ich kann jedem nur empfehlen sich selbst ein Bild von der Schönheit und Gastfreundschaft diese Landes zu machen.
Um 8 Uhr wollten mich die Jungs von der Spezial-Einheit der Polizei eigentlich vom Hotel abholen.
Um 9 Uhr waren sie dann endlich da.
Dann gings los. Ich mit dem Moped vorne weg und die Polizei mit Blaulich und Sirene hiterher.
Eigentlich darf man hier mit dem Moped nur 80 fahren, aber die Jungs sind mir immer dichter aufgefahren, so dass wir mit 110 über die Langstraße gebraust sind und mit 80 durch die Ortschaften.
Kam mir vor wie im Film "The Fast and Furious".
In jedem Bezirk hab ich aber dann eine neue Eskorte bekommen.
Die zweite war auch noch ganz ok, aber die anderen waren dann drauf bedacht das ich nur max. 90km/h fahr. Wie langweilig.
Insgesammt waren es 6 verschiedene Eskorten.
Wobei die Anzahl der Polisisten (zuerst waren es sechs) und die Waffen immer spärlicher wurden. Die letze, kurz vor Lahore bestand aus 2 Polizisten auf dem Motorrad.
Die waren aber nach ca. 1 km plötzlich nicht mehr im Rückspiegel zu sehen.
War ihnen wohl zu schnell.
Egal, ich bin dann einfach in meinem Stil weiter ins Hotel gefahren.
Die beiden hab ich nicht mehr gesehen.
Dazu muss man wissen, das es heute ziemlich heiß war. Hab in der Früh schon bei 30 Grad mächtig geschwitzt als ich das Motorrad beladen hab.
Das wurde untertags nicht besser. Das Termometer stieg bis auf fast 40 Grad.
Da hast du irgendwann keine Lust mehr auf irgendwelche Polizisten zu warten.
Nachdem das letzte Hotel in Lahore so teuer war, hab ich mir heute was bescheideneres ausgesucht. 3 Sterne, na ja.
Also Klimaanlage geht, Bier gibts immer noch keines, Internet geht ab und zu und zum Essen gabs heute mal zur Abwechslung Reis mit Gemüse.
Die Speisekarte hier besteht sonst nur aus Chicken - UND ICH MAG KEIN CHICKEN.
Also bleibt nur der Reis, wie gestern Mittag und gestern Abend. Wobei der gestern Abend bei Abdul deutlich leckerer war.
Ich werd noch voll zum Schlitzauge hier.
Heute gehts also nach Indien
Siind zwar nur ca 60 km nach Amritsar, bin aber wegen der Hitze trotzdem schon früh losgefahren.
Es hat hier in der Früh schon fast 30 Grad und dazu ist es noch sehr schwül.
Nach 1 Stunde war ich auch schon an der Pakistanischen Grenze. Dort ging es auch relativ gut gut. 1 Stunde ist schon ok.
Good bye Pakistan.
Ich bin bei euch wirklich sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen begegnet.
Hab mich in eurem schönen Land sehr wohl gefühlt.
Mit den Polizeieskorten übertreibt ihr es aber ein bisschen. Das könnte den einen oder anderen Touristen abschrecken euch zu besuchen. Zudem ich mich zu keiner Zeit irgendwie gefährdet fühlte (außer im Straßenverkehr).
Eins geht aber überhaupt nicht. ES GIBT KEIN BIER.
Das solltet ihr noch mal überdenken.
Hello India - ich bin schon sehr gespannt auf dieses Land.
An der Grenze heißt es aber erst mal einen gründlichen Check zu überstehen. Das dauert dann auch 2 Stunden. Aber auch hier waren die Beamten alle super nett.
Um halb eins war ich dann eindlich in Amritsar im Hotel angekommen.
Ein tolles Hotel hat Anand (ehemaliger Azubi und Freund aus Indien) hier ausgesucht.
Er hat mich dann auch gleich herzlich empfangen.
Erstmal eine Dusche, dann ein Bier und anschließend Lunch. Was für ein Empfang.
Das Zimmer ist wunderbar und das Hotel sehr sehr schön.
Spätnachmittag sind wir dann zum goldenen Tempel aufgebrochen. Anand hat einen Fahrer organisiert, der uns die 2 Tage chauffiert hat. WOW
Der glodene Tempel ist eine Wucht. Einmaliges Erlebnis, von dem Bauwerk sowie von den Menschen dort. Sehr beeindruckend. Wir mussten uns auch ein Koftuch umbinden und natürlich die Schuhe im Auto lassen.
Danach noch ein kleiner Bummel durch Amritsar und später lecker Fischessen.
Danke lieber Anand, das war eine tolle Organisation von Dir und ein wundervoller Tag für mich.
Heute also ein eher gemütlicher Tag.
Nach dem Frühstücks sind wir mit dem Fahrer los um einige Besorungen für mich zu erledigen.
Eine neue Batterie, der Tankrucksack musste genäht werden, Geld abheben und Sekundenkleber kaufen.
Das hat dann auch dank Anand und dem Fahrer alles prima geklappt.
Nach dem Lunch dann noch ein bisschen Bummeln und für Spätnachmittag hat Anand dann VIP Karten für die Zeremonie an der Wakan Boarder geplant. Dort werden jeden Abend so gegen 17 Uhr die Flaggen der beiden Länder Pakistan und Indien eingeholt. Das Ganze ist ein rießen Spektakel.
Kann man auf dem Video so einigermaßen gut erkennen glaube ich.
Wie bei einem wichtigen Spiel oder Volksfest. Die Massen brüllen hier um die Wette und wer am lautesten schreit, hat wohl gewonnen. Wobei ich hier keinen Sieger ausmachen konnte
Vor der Abfahrt wurde ich aber noch gebeten mein Motorrad in der Tiefgarage umzuparken und siehe da, das Mistding springt schon wieder nicht an.
Hab mir dann ein Verlängerungskabel bringen lassen und die Batterie erst mal zu laden angehängt. Mal sehen wie es Morgen Früh aussieht. Vielleicht muss ich noch die Batterie wechseln. Hab ja jetzt eine neue.
Muss auch noch mal den Regler checken. Irgendetwas kann hier nicht stimmen.
Wurde von Anand dann noch zum Abendessen eingeladen, bevor er dann zum Flughafen musste. Er ist heute Abend schon zurück nach Dehli geflogen.
Ich kann mich nur noch mal herzlich bei Dir lieber Anand für die tolle Gastfreundschaft, die guten Gespräche und die super Organisation bedanken.
Es waren wundervolle 1 1/2 Tage mit Dir in Amritsar.
Mal sehen wie es Morgen weitergeht.
Hatte mir für heute offen gelassen wie weit ich fahre. Nach Manali sind es immerhin 400km und das kann evtl. auch zu weit sein bei den Straßenverhältnissen hier.
Die ersten 100 km waren dann Indische Landstraße. Immer wieder Orschaften und kleinere Städte. War aber erstaunt dass der Verkehr relativ flüssig lief und ich ganz gut durchgekommen bin. Also da hatte ich schon schlimmeres erlebt.
Dann gings aufwärts. Zuerst so eine Art Mittelgebirge. Die Straßen waren größtenteils ganz ok.
Bin mir vorgekommen wie im Regenwald. Schwül, dunstig und immer wieder Affen am Straßenrand. Natürlich auch die heiligen Kühe. Auf die muss man besonders aufpassen, denn die machen was sie wollen.
So ca. 50km vor Mandi wurde es dann schon beschwerlicher. Zum einen fing es leicht an zu regenen, zum anderen musste ich mich durch enge Pass-Straßen zwängen. Die waren gerade so breit asphaltiert das ein LKW Platz hat. Da heißt es vor jeder Kurve bremsbereit sein, da die LKW´s und vor allem die Busse keine Rücksicht auf irgendetwas nehmen.
Oft gings daher nur im Schritttempo voran, was mich sehr viel Zeit gekostet hat.
Als ich endlich in Manli ankam, sind es nur noch 100 km bis Manali. Es war erst 15 Uhr und so beschloss ich doch noch weiter zu fahren.
War ein Fehler.
Die ersten 50km waren traumhaft schön (trotz leichtem Regen).
Immer wieder herrliche Bergwelt und tolle, kurvenreiche Straßen. Das gibts bei uns sicherlich auch, aber hier ist die Atmosphäre einfach komplett anderst.
Dann wirds aber echt heftig.
Wusste gar nicht das der Manali-Leh Highway schon vor Manali anfängt.
Regen, immer wieder schlechte Straßenabschnitte mit Schlamm, Steinen und Schlaglöchern und dazwischen immer wieder Gedränge in den Ortschaften.
Meißtens nur Schritttempo möglich.
Wirklich mit das übelste was ich fahrtechnisch bisher erlebt habe.
Jedenfalls wars schon dunkel als ich noch 10 km vor Manali war. Durch die Schlammdurchfahrten war mein Scheinwerfer so gut wie blind. Da ich das Schutzgitter dran hab, geht auch nix mit reinigen. Das Visir konnte ich auch nicht mehr benutzen.
Musste warten bis ein Auto oder Motorrad vorbei fuhr, bei dem ich mich hinten anhängen konnte.
So gings also im Blindflug nach Manali.
Das Hotel, das Anand mir vermittelt hat liegt auch etwas versteckt, so dass ich mich noch ewig nach dem Weg durchfragen musste. Ein mal wurde ich auch in die falsche Richtung geschickt, aber das ist hier nichts ungewöhnliches. Die Inder sind so freundlich und zeigen dir immer den Weg, auch wenn sie ihn gar nicht kennen.
So gegen halb acht war ich dann doch am Ziel. Das Hotel ist sehr schön. Hier gibts zudem eine echte Holzofenpizza und Rotwein. Ein Festessen für mich.
Morgen ist hier Pause angesagt. Muss einige Sachen am Moped reparieren.
Vor allem ist mir das wichtigste überhaupt hier ausgefallen. Meine Hupe.
Ohne Hupe bist du hier verloren.
Strömender Regen in Manali. Seit gestern Abend hat es hier richtig angefangen .
Laut Wetterbericht bleibt das auch so die nächsten Tage.
Also hab ich den Entschluss gefasst, morgen Richtung Leh weiter zu fahren.
Bringt ja nichts hier rumzusitzen.
Nach dem Rothan Pass soll die Sonne scheinen, da bin ich ja mal gespannt.
Das wird sicherlich ein harter Fahrtag.
Bei diesem Regen auf fast 5000m hochzufahren und dann natürlich auch wieder runter ist bei den Straßenverhältnissen wahrlich keine Freunde.
Schlamm- und Regenschlacht ist angesagt.
Hoffentlich liegt oben auf dem Pass kein Schnee, bzw. nicht zu viel.
Ansonsten konnte ich heute soweit alles erledigen.
Vormittag ein paar Kleingkeiten besorgt. Kontaktspray, Frühstück, Trinken und Batterien für mein GPS Gerät.
Nach dem Lunch dann Moped warten.
Da die hier keine Garage oder ähnliches haben, musste ich das im freien erledigen.
Hab mir vom Hotel einen Sonnenschirm ausgeliehen und das Moped zusätzlich unter einen Baum gestellt. Hat zumindes etwas geholfen.
Wurde aber trotzdem ziemlich nass.
Jedenfalls konnte ich das Problem mit der Hupe erledigen. Kette noch geschmiert. Öl und Wasser nachgefüllt und den blöden Steinschlagschutz vom Scheinwerfer anders montiert. Jetzt komm ich wenigstens zum reinigen hin.
Das Hotel Casa Bella Vista ist wiklich sehr schön und die Angestellten alle super nett. Der Hotelmanager ist sogar dann noch aufs Amt mitgekommen um mein Permit für Leh zu besorgen.
Hier sind kleine Wohneinheiten mit viel Natur, Holz und eher rustikal. Aber dennoch auch modern.
Jedenfalls kein Bettenbunker..
Werd heut wohl bald schlafen gehen, damit ich morgen fit bin und früh los kann.
Das Video von gestern reiche ich noch nach, sobald ich besseres Internet habe.
Update: Im Hotel hab ich noch kurz 2 Jungs (Jason und Chad) getroffen, die mit gemieteten Enfields zum Spitty Vally unterwegs waren. Leider war wenig Zeit für eine längere Unterhaltung, aber Jason hat mir nachträglich noch ein Bild von uns geschickt, das ich Euch natürlich nicht vorenthalten will.
Heute war der bisher härteste Fahrtag.
Zum einen habe ich nicht so gut geschlafen, weil ich wohl gestern ein Erkältung erwischt hab. Nase zu, Hals- und Kopfschmerzen.
Zum anderen war die Strecke heute wirklich sehr, sehr anspruchsvoll.
Bei Regen gings dann los von Manali zum Rothang La.
Der ist zwar „nur“ schlappe 4000m hoch, hats aber in sich.
Gut das ich am Anfang bei den dichten Wolken nicht so viel sehen konnte. Manchmal ging es ganz schön eng zu und so konnte ich nur erahnen wie nah ich teilweise an den ungesicherten Abhängen entlang fuhr.
Oben riss dann die Wolkendecke immer wieder auf und ließ einen kurzen Einblick in die wundervolle Landschaft zu.
Die Abfahrt war dann richtig heftig. Über 10km Schlamm, Steine und Dreck vom feinsten. Dazu hatte ich noch viele LKW´s und eine Militärkolonne vor mir. Immer wieder Stau und Schlammfurchen von den Trucks. Das fährst du teilweise durch stiefelhohen Schlamm. Das macht nicht wirklich Spass. Aber ich bin immer auf dem Moped geblieben, auch wenns manchmal eng wurde. Vor lauter Anstrengung hab ich dann auch vergessen ein Video zu machen.
Der nächste Pass ist dann der Baralacha La, mit fast 5000m dann schon noch ein Ecke höher. Die Auffahrt war super, da größtenteils neue Teerdecke und wenig Schotter.
Oben bist du dann auf Gletzscher-Höhe und die Aussicht ist wirklich phantastisch.
Die Abfahrt dann wieder mal ein Graus. Schotter-Steinpiste mit groben Asphaltstücken und sehr staubig. Dazu immer wieder diese Militärkolonnen. Da musst du dich echt druchdränglen, sonst kommst nicht voran.
Das ganze ist dann auch ziemlich anstrengend auf einer Höhe von 4500m. Da wird die Luft ganz schnell knapp.
So gegen 16 Uhr bin ich dann in Sarchu angekommen. Das ist die einzige Möglichkeit zum Übernachten, wenn du die Strecke bis Leh in 2 Tagen fahren willst.
Sarchu liegt auf 4500m und ist nicht gerade ein einladender Ort.
Einige Zelte und Wellblech-Hütten prägen das Bild.
Hab mir denn das Buddha Hotel rausgesucht.
Ihr könnt euch auf den Fotos selbst ein Bild davon machen.
Das Abendessen war aber ganz ok.
Wollte dann früh schlafen gehen, und Morgen zeitig weg zu kommen.
Aber mit Schlaf war diese Nacht gar nix. Meine Nase war zu und die Kopfschmerzen wurde eher schlimmer. Konnte kein Auge zumachen.
War wohl zum einen von der Erkältung her, kann aber auch sein das die Höhe auch eine Rolle gespielt hat
Duschen war heute nicht, auch Kleidung waschen hab ich mir gespart. Das war hier einfach nicht möglich. Also gleich mit der Motorradunterwäsche in Schlafsack und gut is.
Um 6 Uhr hab ich dann der Wirt von meinem Buddha Hotel geweckt um mir einen Tee zu kochen.
Um 7 Uhr bin ich dann völlig übermüdet und schlapp aufs Moped gekrochen.
Gott sei Dank ist es auch angesprungen. Die Teparatur war immerhin minus 5 Grad.
In Sarchu sind in aller Früh schon zig Militär Trucks losgefahren und mir war klar das ich die irgenwo wieder überholen muss.
Zunächst mal ettliche km auf der Hochebene (4500m), dann kommt auch schon der nächste Pass.
Der Lachung La war dann auch mein erster 5000er (5035m um genau zu sein).
Hier wieder das gleiche Bild wie gestern.
Auffahrt Top- Abfahrt ein Graus.
Den ganzen Pass hinunter Offroad und den Staub von den Trucks. Machmal mussten sie dann stehenbleiben, weil ein anderer Truck entgegen kam. Das war immer eine gute Gelegenheit ein paar zu überholen.
Vom Tanglang La war ich dann etwas enttäuscht. Er ist der höchste Pass auf der Strecke, mit 5300m.
Dort haben sie ein neue Straße asphaltiert, so breit dass sogar 2 Trucks locker nebeneinander Platz haben.
Auf der einen Seite zwar gut für mich, denn durch meine Erkältung und der Tatsache das ich schon einen Tag auf über 4500m fuhr, war ich doch ziemlich schlapp.
Auf der anderen Seite fehlt aber so das Abenteuer.
Ab dem Pass geht’s dann hinunter auf 3500m. Die Landshaft wird dann auch wieder bunter und man merkt die Nähe zu Tibet. Überall die Gebetsfahnen und Tulpas.
Hier hab ich auch meine ersten lila Berge gesehen. Ja wirklich, die waren Lila bis Violett.
Hier sind also sogar die Berge spirituell.
In Leh angekommen war ich fix und fertig.
Erst mal ein Hotel suchen, duschen, ein Bier und ein wenig ausruhen.
Werde hier erst mal ein paar Tage bleiben, bis ich wieder fitter bin
Heute mal wieder cool down angesagt.
Bin immer noch erkältet, aber mit Medis wird das schon wieder.
Das Permit für den Khardung La hab ich Mittag bekommen. Eigentlich muss man immer mind. zu zweit reisen um ein Permit zu bekommen, aber mit Hilfe des Hotel Direktors ging es auch so. Mit Geld geht halt doch fas alles hier.
Hab ich aber entschlossen erst Morgen dorthin zu fahren.
Heute habe ich das Mahabodhi Center in Leh besucht. Das ist eine Einrichtung für Jungen und Mädchen die dort eine Schulausbildung bekommen. Zudem haben sie noch so eine Art Altenheim integriert. Eine super Sache die sich rein aus Spenden und Patenschaften finanziert.
Den obersten Priester (oder wie immer man ihn nennt) Sanghasena und seinen Organisations-Chef Nangasena konnte ich ja bereits in München kurz kennen lernen.
Hatte zwar per Mail mein Kommen angekündigt, aber keine Antwort erhalten (was bei den Internetverhältnissen hier kein Wunder ist).
Also bin ich einfach auf gut Glück hingefahren.
Nagasena war auch in seinem Büro und hat mich sehr herzlich begrüßt. Nach einem Glas Tee im wunderschönen Guest-Village wurde ich dann sogar auch von Sanghasena selbst in seinem Garten empfangen.
Ein schöner Moment mit einem Mann zu plaudern der hier wirklich großes bewirkt hat.
Nach einer halben Stunde netter Unterhaltung bekam ich noch einen weißen Schaal als Geschenk, sowie 4 Äpfel aus seinem Garten.
Ein wundervoller Platz hier der den Kindern aus der Umgebung eine Zukunft gibt.
Die Umgebung hier wirkt so friedlich und einladend, das ich mir vorstellen könnte hier ein paar Tage oder Wochen zu verbringen. Na ja vielleicht irgendwann mal.
Jedenfalls war ich so überzeugt von dem Projekt, das ich spontan eine Patenschaft zugesagt hab (dies werde ich gleich nach meiner Rückkehr in die Wege leiten).
Kann ich übrigens jedem empfehlen der etwas in dieser Richtung sucht, oder einfach nur für einen guten Zweck spenden will. Hier kommt wirklich jeder Cent dort an wo er gebraucht wird.
Am Abend bin ich dann in die Altstadt von Leh spaziert.
Eine kleine Stadt, aber eine der schönsten die ich auf meiner Reise besucht habe.
Sie hat einen ganz besonderen Flair.
Von meinem Besuch heute beim Mahabodhi - Center hab ich bewusst nicht mehr Bilder gemacht. Das muss man selbst erleben.
Morgen geht’s dann auf zum höchst befahrbaren Pass der Welt – Khardung La – 5605m.
Heute also auf den Khardung La.
In meinem Hotel sind auch einige Motorradfahrer aus Indien abgestiegen. 3 mit einer Harley und 2 mit einer Triumpf Tiger.
Die wollten heute auch auf den Pass. Um sieben Uhr sollte es bei denen schon losgehen.
Letztendlich sind sie dann auch um acht Uhr mit mir losgefahren.
Der erste Teilabschnitt ist gut geteert und schön zu fahren. Immer wieder Kehren mit langen Geraden dazwischen. Die Straße ist auch einigermaßen breit.
Dann folgt ein kurzer Off-Road Abschnitt, der aber gut zu fahren ist, weil ziemlich plan.
Bei einer Zigarettenpause hat mich dann ein Mann auf deutsch angesprochen. Peter aus Graz. Er war mit seiner Frau im Taxi unterwegs zum Nubra Vally auf der anderen Seite.
Die beiden waren mir auf anhieb symphatisch.
Wenig später dann ein ungewollter Stopp. Ein Erdrutsch der erst kürzlich pasiert sein muss, verperrt die Straße. Die Räumungsarbeiten waren aber schon voll im gange.
Also erstmal eine halbe Stunde warten. Das geht ja noch.
Mittlerweilen sind auch die Jungs aus dem Hotel (eine Frau war auch dabei mit ihrer eigenen Harley) am Stau angekommen.
Dann war die Straße endlich frei. Bin gleich als erster los. Wegen der frischen Erde war der Abschnitt gar nicht so einfach zu fahren. Das Hinterrad kam ganz schön ins schlingern. Das kostet dann ganz schön Kondition auf 5000m Höhe.
Danach hab ich gleich gestoptt um zu sehen war die Harley Fahrer machen. Der erste blieb schon gleich am Anfang stecken und musste von seinen Kollegen angeschoben werden.
Aber sie haben es dann doch auch alle gut geschafft. Respekt.
Das letzte Stück war dann wieder etwas anspruchsvoller. Grobe Steine und sehr holprige Straße.
Oben angekommen war ich einer der ersten auf dem Pass.
Es ist schon ein tolles Gefühl. Der Pass hat eine ganz besondere Ausstrahlung.
Gleich einige Fotos gemacht, bevor die anderen alle die Pass-Schilder belagern. Wenig später kam dann auch Peter mit seiner Frau und die Harley Fahrer oben an. Die haben dann auch gleich richtig Stimmung gemacht. Posieren mit Flaggen und ein Fotoshooting nach dem anderen.
Dann allerdings die Enttäuschung. Der Pass ist kein 5605m hoch, wie angegeben.
Es sind gerade mal 5370m. Das haben alle Navis bestätigt.
Aber was solls – war trotzdem ein genialer Ausflug.
Zudem war noch eitel Sonnenschein angesagt.
Was will man mehr?
Die anderen sind alle weiter ins Nubra Vally, aber ich bin dann zurück nach Leh. Das hätte mich sonst zu viel Zeit gekostet.
Nachmittag hab ich dann noch den Leh-Palast besichtigt. Der ist ähnlich aufgebaut wie der Potala-Palastes in Lhasa.
Sehr interessant.
Der Palast liegt auf einem Hügel oberhalb von Leh. Ich Dummerchen hab nicht gecheckt das man sich auch mit dem Taxi zum Eingang bringen lassen kann. Also zu Fuß aufgestiegen und das bei 3500m Höhe. Super anstrengend. War schon fix und fertig als ich ankam, aber dann gehts innen noch mal 8 Stockwerke hoch
Anschießend noch einen Bummel durch Leh, Abendessen und dann zurück ins Hotel.
Morgen geht’s nach Kargil.