Wir sind wieder zurück in Südamerika. Erstmal machen wir ein bisschen Pause in Santiago, bevor wir dann in ein paar Tagen zu den Iguazu Wasserfällen nach Brasilien fliegen. Mitte Oktober gehts dann mit unserem Motorradabenteuer weiter.
Die 3 Monate in Deutschland haben wir genutzt um verschiedene Dinge zu erledigen, Familie und Freunde zu treffen und eine wundervolle Reise durch einen Teil Europas zu unternehmen. Unsere Stationen während der 4 wöchigen Reise waren u.a. Bamberg, Köln, Utrecht, Amsterdam, Brüssel, Luxemburg, Paris, Cote dÁzur, Comer See, Gardasee, Dolomiten und Garmisch Patenkirchen. Bei Interessen an Bildern dazu, einfach auf den nachfolgenden Link klicken.
Gestern sind wir in Foz do Iguazu in Brasilien gelandet. Wir habe uns für den 3 stündigen Flug entschieden, da die Strecke mit dem Motorrad zusätzliche 5000km durch argentinische Pampa bedeutet hätte. Das kann ich mir wirklich sparen. Aber wir wollten unbedingt die Wasserfälle dort sehen. Man kann diese sowohl von der brasilianischen Seite, als auch von der argentinischen Seite besuchen, da die Grenze genau in der Mitte liegt. Beide sind gut mit den öffentlichen Bussen zu erreichen. Das spart Geld, weil eine geführte Tour schnell mal 100 Euro kostet. Der Bus hingegen kostet gerade mal einen Euro und der Eintritt 20 €. Das ist ok, finde ich. Bei schwülen 40 Grad gings heute erstmal auf die brasilianische Seite. Wow was für ein Naturauspiel. Das war mit das imposanteste was ich bisher gesehen habe. Alle paar Meter entdeckten wir einen neuen Wasserfall, bis wir schließlich am Hauptwasserfall ankommen. Unbeschreiblich schön. Das hat sich jetzt schon gelohnt. Bin mal gespannt wie es morgen auf der argentinischen Seite ist.
Heute also auf zur argentinischen Seite der Wasserfälle. Es ist wieder genauso heiß wie gestern, aber immerhin besser als Regen. Also nix zu jammern. Wir haben uns mit einem kleine Bus von unserem Hotel die 20 km an die argentinische Grenze bringen lassen. Ist zwar etwas teurer als der öffentliche Bus, spart aber viel Zeit. In Brasilien mussten wir gar nicht auschecken, da dies für Tagestouristen nicht erforderlich ist. Die argentinische Grenze geht super flott. Dann mit dem Bus zum Park Eingang und von dort aus gehts erstmal mit einer kleinen Bahn zu den Hauptwasserfällen. Gestern hatten wir diese aus halber Höhe betrachten können und heute von ganz oben. Also ich kann nicht sagen welche Seite mir besser gefallen hat. Beide sind einfach unglaublich. Es lohnt sich wirklich die Wasserfälle von beiden Seiten zu besuchen. Wirklich spektakulär. Die Niagarafälle mögen zwar größer sein, aber diese hier sind nicht weniger impossant (lt, Risu die beide gesehen hat).
Am 06.Oktober gehts dann für mich zurück nach San Pedro de Atacama um mein Motorrad für den nächsten Reiseabschnnitt vorzubereiten. Risu kommt eine Woche später nach und dann geht unser Motorradabenteuer endlich weiter.
Sodale, bin wieder zurück in San Pedro de Atacama. Gestern in der Nacht angekommen. Heute Morgen gleich mal das Motorrad ausgepackt und sie da, springt auf den ersten Schlag an. Das hätte ich nicht gedacht nach fast 100 Tagen Standzeit (ohne Batterie abklemmen). Dafür geht die Vorderredbremse leer durch und am Boden ist ein Fleck Bremsflüssigkeit zu sehen. Als ob ich nicht schon genug Arbeit hätte, kommt jetzt auch noch dieser Mist dazu. Ich konnte aber keine Undichtigkeit feststellen, also erstmal nur Bremsflüssigkeit gewechselt. Siehe da, jetzt funzt sie wieder. Bin mal gespannt wie lange. Das neue Zelt aufzubauen hat auch einige Überlegungen erfordert. Aber letztendlich steht jetzt alles. Morgen beginnt dann die große Wartung am Moped und an der Ausrüstung. Na ja, ich hab ja noch ein paar Tage Zeit bis Risu kommt.
Und wieder geht ein arbeitsreicher Tag zu Ende. Aber ich hab in den letzten beiden Tagen viel geschafft. Ausrüstung ist sortiert, 4 neue Dry Bags eingebaut, Hauptscheinwerfer auf LED ungerüstet. Tempomat eingebaut und Helmvisier erneuert. Ach ja und meine Isomatte verliert schon wieder Luft. Gut dass es hier einen Pool gibt, wo ich die Undichtigkeit feststellen konnte. Alles keine großen Sachen, wobei die 4 Dry Bags doch einige Überlegungen gekostet haben. Aber jetzt ist erstmal Feierabend für heute und ich genieße den tollen Sonnenuntergang bei einem Glas Wein. Die nächsten Tage dann nur noch eine automatische Blinkerrückstellung und LED Blinker hinten einbauen. Dann sollte das Moped wieder reisebereit sein.
Morgen kommt Risu wieder zu mir. Dann hat das Lotterleben hier ein Ende. Wobei ich die letzten Tage hauptsächlich damit beschäftigt war, mein Motorrad und meine Ausrüstung zu optimieren bzw. zu reparieren. Meine Isomatte verliert dauernd Luft, Ich hab schon fünf Löcher gefilickt, aber 100%tig ist sie noch immer nicht. Na ja, da brauchts wohl bald ne neue. Am Moped hab ich 4 neue Dry Bags montiert, LED Licht und LED Blinker eingebaut und einen Tempomat hab ich mir auch gegönnt. Nur die Box für die automatische Blinkerrückstellung (super wichtig für mich, da ich immer mal wieder vergesse den Blinker auszuschalten) macht noch Schwierigkeiten. Hatte keinen Schaltplan der passt und musste erst im Internet recherchiern. Aber auch das bekomme ich noch hin. Bei der Probefahrt heute hat die Vorderradbremse zugemacht, einfach so. Gut dass ich nicht zu schnell war, denn das Vorderrad war schon am blokieren. Keine Ahnung was da jetzt schon wieder los ist. Hab dann einfach ein bisschen Bremsflüssigkeit abgelassen und siehe da, jetzt funktionierts wieder. Bin ja gespannt wie lange. Irgendwie bleibt mir auch nichts erspart. Tztztz
Nachdem Risu gestern Abend endlich auch in San Pedro angekommen ist, hab ich für sie heute eine Überraschung geplant. Ich habe eine Sternentour im Astronomico Space Center hier um die Ecke gebucht. Was soll ich sagen, ein einmaliges Erlebnis. Ich bin zwar nicht so der Strenengucker, aber das hat uns beide sehr beeindruckt. Saturn, Jupiter, Milchstraße und den Tarantula-Nebel mal durch ein großes Teleskop zu beobachten ist der Hammer. Unser Guide ist gstudierter Astronom und hat wirklich Ahnung.
Heute verlassen wir San Pedro de Atacama in Richtung Calama. Das sind allerdings nur 100km. Weiter wollen wir auch nicht fahren, da ich meine Optierungsmaßnahmen am Bike und an der Ausrüstung erstmal ausprobieren will. In Calama angekommen , gönnen wir uns für die nächsten beiden Nächte ein schönes Hotel. Nach einer Woche campen im Staub, tut das richtig gut. Vorher sind wir noch zu einem Motorradhändler, um ein neues USB Ladegerät zu kaufen. Mein altes funktioniert nicht mehr. Nachmittags dann mal nur am Pool abhängen. Wow wie schön.
Gut dass wir uns entschlossen haben für 2 Nächte im Hotel zu bleiben. Hab nämlich noch einiges am Motorrad zu erledigen. Navi wurde nicht geladen, das neue USB Ladegerät funktioniert auch nicht und die beiden Drybags vorne sind zu nah an meinen Knieen befestigt. Die übrige Ausrüstung ist auch nicht optimal verstaut. Das mit dem Navi und dem USB Ladegerät hat mich einige Stunden gekostet, bis ich endlich den Fehler gefunden habe. Ein Masse-Stützpunkt war defekt. Einfacher Fehler, aber den zu finden ist nicht wirklich einfach. Nun hab ich aber alles gelöst. Sogar das alte USB Ladegerät funktioniert wieder. Jetzt hat Risu sogar eine eigene Ladestation am Sozius. Zudem hab ich mir noch eine neue ISO Matte gegönnt, weil meine alte so langsam wirklich hinüber ist. Morgen gehts dann nach Bolivien. Bin schon sehr gespannt.
Heute gehts nach Bolivien. Wir wollen bis San Juan fahren, da der Weg bis Uyuni zu weit ist für einen Tag. Bis zur Grenze ist alles noch ok. Wir fahren an einer wunderschönen Lagune vorbei und der Grenzübertritt geht auch richtig flott. Dann aber die böse Überraschung. Die Straße wird deutlich schlechter. Unheimlich viel Waschbrett und dazu noch tiefe Sandpassagen. Die ersten konnte ich noch gut meistern, aber an einer langen Sand Passage ist es dann passiert. Ich konnte mein Bike nicht mehr halten und wir fielen zur Seite. Dummerweise hab ich mir dabei meinen linken Knöchel verdreht. Hilft aber alles nix. da musst Du einfach die Zähne zusammenbeißen und weiter. Mit dem hohen Schwerpunk, dem vielen Gewicht und dem verdrehten Knöchel war die Weiterfahrt eine Tortour. Folgerichtig kam gleich der nächste Umfaller. Gut dass wir nicht zu schnell waren und nix weiter passiert ist. Ich dachte wenn wir auf der Hauptsraße, der RN5 ankommen wirds besser. Weit gefehlt. Schon bei der nächsten tiefen Sand Passage kam der dritte Sturz. Diesmal leider etwas schlimmer. Risus rechter Fuß war unter dem Koffer eingeklemmt und ich verstauchte mit auch noch meinen rechten Knöchel, der auch unter dem Koffer war. Risu konnte sich nicht allein befreien, also zog ich mit aller Kraft meinen Fuß unter dem Koffer heraus und musste allein das Motorrad aufheben. Keine Ahnung wie ich das geschafft hab mit all dem Gepäck. Aber es funktionierte. Fazit: Risus rechter Fuß ist geschwollen (aber Gott sei Dank nichts gebrochen) und ich steh da mit zwei dicken Knöcheln. Na super. Irgendwie erreichten wir dann doch das Hostal in San Juan und konnten unsere Wunden lecken. Was für ein Sch..ß Fahrtag.
Das Hostal in San Juan war nicht gerade luxuriös, deßhalb wollen wir heute nach Uyuni. Mit ausreichend Schmerzmittel und Salben wird das schon gehen. Da wir nicht wussten ob die RN5 bis Uyuni genaus schlecht ist wie der Abschnitt gestern, bechlossen wir direkt duch die Salar de Uyuni zu fahren. Die ersten 50 km waren dann zwar auch Dirt Road, aber weniger Sand und deshalb gut zu meistern. Dann erreichten wir die Salar. Was für ein geiles Fahrerlebnis. Der Untergrund ist eher rauh und ziemlich glatt. Einfach wunderbar zu fahren. Das Salz werden wir schon irgendwie wieder abbekommen vom Bike und der Ausrüstung. Fast 100 km nichts als Salz. WOW. Das blended richtig, mach aber auch unheimlich Spaß zu fahren. Natürlich darf dann auch eine Foto Session am Wahrzeichen der Salar nicht fehlen. Nach einem tollen Fahrtag sind wir bei Dämmerung dann in Uyuni angekommen und gleich am ersten Hotel abgestiegen. War zwar auch das teuerste in der Umgebung, aber zum einen waren wir wirklich müde und zum anderen ist mein Moped plötzlich nicht mehr angesprungen. Das Hotel Casa de Sal war aber den Preis wert. Alles aus Salzsteinen gebaut. Bett, Tisch, Stühle usw. Sogar ein Dampfbad war dabei. WOW. Hier bleiben wir ein paar Tage um unsere Wunden auszukurieren.
Das Ausruhen hier im Hotel tut uns beiden gut. Risus Fuß ist zwar immer noch dick geschwollen und hat mittlerweile alle Farben, aber es wird besser. Mein rechter Knöchel hat sich auch beruhigt, aber mein linker ist immer noch geschwollen und schmerzt beim laufen. Aber es geht aufwärts. Nur Ausruhen ist aber nicht drin. Ich muss die Ausrüstung vom Salz befreien, mein Moped reparieren (Handyhalterung befestigen, Fremdstartstützpunkt verlegen und weitere Kleinigkeiten) und die Dry Bags neu anordnen. Ansonsten genießen wir auch den Trubel hier. Am Donnerstag ist immer Markt auf der Straße vor unserem Hotel. Natürlich benutzen wir auch das Dampfbad. Tut richtig gut.
Bevor wir heute nach Potosi aufbrechen, ist erstmal die Reinigung des Mopeds angesagt. Das mach ich natürlich nicht selbst, da die Motorradwäsche hier mit 3 Euro wirklich günstig ist. Die Straße nach Potosi ist dankenswerter Weise geteert, so dass wir gut vorankommen. Die Landschaft ist herrlich, wenn auch der Himmel mit seinen dunklen Wolken Regen verspricht. Aber wir kommen trocken an und finden auch gleich ein gutes Hostal. Den Preis konnten wir auch gut verhandeln. Abends dann noch eine Stadbesichtigung. Sehr interessant, da Potosi eine alte Minen Stadt mit vielen kolonialen Gebäuden ist. Einen Besuch in den Silberminen ersparen wir uns aber, da wir nicht als schaulustige Touristen bei der Kinderarbeit zusehen wollen. Das muss man nicht unterstützten.
Von Potosi nach Sucre. Die Staßenverhältnisse sind wieder perfekt. Da kann ich auch die wundervolle Landschaft genießen. Da der Fahrtag heute nur 150km ist, kommen wir schon am frühen Nachmittag in Sucre an. Das empfohlene Hostal hat für heute zwar nur ein Mehrbettzimmer frei, aber das nehen wir trotzdem. Für eine Nacht geht das schon, denn das CasaArt Hostal ist wirklich toll. Sicherer Stellplatzt fürs Motorrad, saubere Zimmer und der Garten ist wirklich toll. Spätnachmittag unternehmen wir dann eine City Tour. Dabei entdeckten wir ein wunderschönes Kloster im kolonial Stil aus dem 17 Jahrhunder. Ein wahrhaft meditativer Ort. WOW. Überhaupt ist Sucre eine tolle Stadt mit vielen kolonialen Gebäuden und weißen Häusern. Sie ist zugleich auch die Hauptstadt von Bolivien. Morgen wollen wir die Stadt nochmal bei Tageslicht näher erkunden.
Heute ist nur ausruhen und sightseeing angesagt. Na ja ein bisschen Homepagepflege muss auch noch sein. Nachmittags sind wir dann noch mal in die Innenstadt von Sucre um ein bisschen zu bummeln. Am Hauptplatz gabs dann auch noch ein Konzert for free für uns. Echt nett hier.
Von Sucre nach Mizque. Wir entscheiden uns für kleiner Straßen um in Richtung La Paz zu fahren. Natürlich nicht ohne vorher zu checken ob diese auch geteert sind. Was soll ich sagen, wir hatten traumhafte Straßenverhältnisse, Viele Kurven und dazu noch größtenteils ein toller Fahrbahnbelag. Das lässt das Motorradfahrerherz höher schlagen. Speziell die RN23 ist ein wahrer Traum zu fahren. Allerdings war es heute sehr heiß. Wir hatten so um die 35 Grad. Da kommst du ganz schön ins schwitzen. Mizque selbst ist eher ein bescheidenes Städtchen, liegt halt einfach auf dem Weg. Ach ja, das mit dem tanken hier in Bolivien ist ein schwieriges Unterfangen. Je weiter wir nach Norden kommen, um so schwieriger wird es Benzin zu bekommen. Viele Tankstellen geben nur Benzin an Einheimische aus, weil die von der Regierung supventioniert werden und eine ID Karte dafür haben. Wenn du Glück hast, bekommst Du Benzin im Kanister und wenn Du noch mehr Glück hast wird auch dein Motorrad betankt. Allerdings für den dreifachen Preis. Heute konnten wir einen Tankwart überreden uns wenigstens die Kanister zu betanken. Das dauert dann auch schon mal gut eine Stunde bis das Bike voll ist.
Bevor es heute noch Cochabamba geht, muss ich erstmal meine Dry Bags an meinen Seitenkoffern höher anbringen. Die waren zu tief und bei einigen Kurven streiften sie sogar am Boden. Das Problem konnte ich aber schnell lösen. Wieder ging es über die RN23 mit vielen (fast schon zu vielen) Kurven weiter. Gut dass es heute nicht mehr so heiß ist. In Cochabamba haben wir dann auch schnell ein gutes Hotel zu einem vernüftigen Preis gefunden. Am späten Nachmittag sind wir losgezogen um die Stadt ein bisschen zu erkunden. Gleich neben unserem Hotel fanden wir ein tolles Cafe das wundervoll eingerichtet ist. Abends gabs dann auch noch eine Wassershow vom feinsten. Morgen wollen wir die Stadt noch ein bisschen näher erkunden.
Ruhetag und Sightseeing in Cochabamba. Vormittags haben wir versucht ein Permit fürs tanken zu bekommen. Leider mit zuviel Aufwand verbunden. Also veruchen wir einfach weiter einen netten Tankwart zu finden. Anschließend gings dann zur zweit höchsten Christus Statue der Erde. Wirklich beeindruckend. Auch der Blick über die Stadt von hier oben ist gigantisch. Cochabamba ist eine wirklich große Stadt in einem Talkessel. Daher leider auch immer wieder Smog hier. Ein Besuch im Palacio Portales lohnt sich auch. Sehr schöner Palast mit traumhaften Park. Abends dann noch schnell ne Pizza und schon geht ein weiterer Tag zu Ende.
Eigentlich wollten wir ja auf dem Weg nach La Paz einen Zwischenstop einlegen, aber die 350km gingen dann doch schneller als gedacht. Die Staße war anfangs zwar sehr kurvig und mit sehr viel Verkehr, aber so nach 100km wurde sie dann Vierspurig und wir kamen gut voran. In La Paz angekommen zwiegt mir Google Maps einen schnelleren g zu unserem Hostal. War ein großer Fehler dem zu folgen. Es ging teilweise steil bergab über Trampelpfade. Ich hatte echt zu kämpfen um auf dem Bike zu bleiben. Keine Ahnung war sich die Leute von Google hier ausdenken. Die abkürzung war wirklich der letzte Mist. Merke: Folge niemals Google Maps wenn die einen kürzeren Weg empfehlen. Als wir an unserer Unterkunft ankamen, war es schon dunkel. Allerdings ist das Hostal von Oscar wirklich eine Schau. Er heißt dich in seinem mehrstöckigen Haus willkommen, stellt schon mal Bier bereit und lässt Dich wie zu Hause fühlen. Toller Gastgeber. Das Haus liegt an einem Hang mit Blick auf die Berge und die Stadt (na ja einen Teil davon, denn La Paz ist rießig und über mehrere Berghänge verteilt).
Heute war ein eher gemütlicher Tag. In unserem Hostal ist auch noch Michi, ein junger deutscher Motorradreisender abgestiegen. Er kommt von Kanada und will nach Ushuaia. Natürlich gibt es da viel zu erzählen und auszutauschen. zudem Oskar auch ein begeisteter Motorradreisender ist. Vormittag war dann erstmal Wartung am Bike angesagt und Oskar hat auch noch Benzin besorgt. Er hat einfach per Schlauch von seinem Motorrad in meines abgezapft. Tja die Not macht hier halt erfinderisch. Anhließend gings zum gemensamen Lunch. Michi hat später sein Motorrad vom Kundendienst zurückgeholt und ich bin mit Risu durch die Innenstad von La Paz geschlendert. Risu war for 20 Jahren schon mal eine Zeitlang hier. So sind wir ein bisschen auf den Spuren der Vergangenheit gewandert WOW was für eine beeindruckende Stadt. Über mehrere Hüger (na schon eher Berge) verteilt und mit Seilbahnen verbunden. Eine Seilbahn haben wir dann auf dem Weg zurück genommen. Aber die nächsten Tage wollen wir nochmal mit allen Seilbahnen fahren um die ganze Stadt von obern zu bewundern. Diese sind fast alle miteinander verbunden, so dass man eine prima Rundtour machen kann.
Morgen gehts aber erstmal gemeinsam zum Camino de la Muerte. Einst die gefährlichste Straße der Welt. Heute eher nur noch eine Touristenattraktion. Egal, das ist immer ein Muss für jeden Biker der hier ist.
Mit Oscar und Michi sind wir gleich nach dem Frühstück in Richtung Camino de la Muerte aufgebrochen. Das Wetter in La Paz war hervorragend. Die Distanz ist mit ca 100 km auch nicht allzuweit. Nach dem ersten Pass änderte sich das Wetter aber schlagartig. Erst dichter Nebel, mit Sichtweisen unter 20 mtr dann fing es auch noch an zu regnen. Keine guten Bedingungen. Wir kommen teilweise nur im Schritttempo voran. Am oberen Eingang vom Camino angekommen, dann die nächste Überreaschung. Hier ist heute ein MTB Ivent und der Camino ist bis ca 12 Uhr gesperrt. Also sind wir auf der neuen (geteerten) Straße zum unteren Eingang des Caminos gefahren. Da es immer stärker zu regnen begann, machten wir erstmal Einkehr in einem Restaurant. Mittlerweile waren wir alle klatsch nass. Gut dass es hier auf ca 900m nicht sooo kalt war. Nach dem Essen entschlossen wir uns, trotz des Regens den Camino bergauf zu fahren. Was soll ich sagen: Ein einmaliges Erlebnis. Anfangs war die Straße noch relativ gut, aber das änderte sich. Durch die Nässe war der Untergrund teilweise aufgeweicht und schlammig und die Stein-Passagen waren etwas glitschig. Gut dass wir vor lauter Nebel nicht sehen konnten wie tief die Abhänge hier sind (und die sind sehr, sehr tief). Trotz allen Widrigkeiten war die Fahrt aber auch wirkich mystisch. Ein tolles Erlebnis. Immerhin geht der Camino über 80km von ca 900 m hoch bis auch ca 3500 m hoch. Blöderweise kommen einem immer wieder MTB Fahrer entgegen, die den Camino hinunterfahren. Nicht alle beherschen dabei ihr Bike. Manchmal wird es dann richtig eng. Ach ja im Camio herrscht Linksverkehr (die einzige Straße in ganz Südamerika). Als wir dann Abends zum Hostal zürück kamen, waren wir nass, durchgefroren und zimlich fertig, aber auch super zufrieden dass wir den Camino bei den schlechten Bedingung gemeistert haben.
Heute war ein eher ruhiger Tag. Nach dem Frühstück erstmal das Moped wieder fit machen. Hat gestren im Camino de la Muerte ganz schön gelitten. Mittags waren wir dann mit Oscar und seiner Tochter beim Lunch. Also Oscar ist wirklich ein toller Typ. Er kümmert sich rührend um seine Gäste und nimmt dafür wenig Geld. Er macht es hauptsächlich weil er Freude dran hat anderen Motorradreisenden zu helfen. Einfach klasse. Nach dem Lunch haben Risu und ich ein Seilbahntour gestartet. Mann kann mit den Seilbahnen hier eine Rondtour machen. WOW WOW WOW, was für eine gigantische Stadt.Über mehrere Täler verteilt, die Berghänge fast alle verbaut. Man hat teilweise das Gefühl in mereren Städten zu sein. Dazu noch ein paar 6000er in der Umgebung. Also La Paz ist bisher die beeindruckenste Stadt auf meiner Reise.
Morgen gehts dann für 3 Tage ins Amazonas Gebiet von Bolivien. Dort machen wir u.a. eine Bootstour in den Regenwald. Da die Straße dorthin sehr schlecht ist, haben wir uns entschlossen mit dem Bus dorthin zu fahren. Bin ja mal gespannt.
Nach 13 Stunden im Nachtbus (mit wenig Schlaf) sind wir in Rurrenabaque angekommen. Es ist sehr schwül hier im Amazonas Gebiet und wir sind ein bisschen k.o. Mit einem Mini-Van gings dann noch 3 Stunden zum Camp. Das liegt mitten in der Pampa, an einem kleinen Fluß. Die Fahrt mit dem Van war eher anstrengend (zu dritt in einer Sitzreihe) und wir mussten noch eine halbe Stunde zu Fuß mit Gepäck. Unsere Hütte war eher dürftig (ok, ist halt der Jungel hier). Nach einem tollen Lunch gings erstmal mit unserem Guide zu Fuß zur Erkundung der näheren Umgebung. Na ja, in einem ausgetrockneten Flußbeet zu laufen ist jetzt nicht das Abenteuer schlechthin. Da war die Fütterung der Affen schon ein bisschen interessanter. Nach dem Dinner konnten wir dann den Sonnenuntergang bewundern und anschließend kam das Highlight des Tages. Eine Nacht Tour mit dem Boot auf dem Fluß. Mit der Taschenlampe beleuchtet blickten wir in dutzende von Aligatoren- und Kaiman Augen. Der Fluß ist voll von diesen Viechern. Da ja auch noch Halloween war, konnten wir auch hunderte kleiner Fledermäuse bewundern und waren von gefühlt einer Million Mücken umgeben. War aber trotzdem ein tolles Erlebnis, wenn auch die Tourorganisation heute sehr zu wünschen übrig lies. Ach ja das Camp ist komplett auf Stelzen gebaut, da bei Hochwasser sich hier auch die Alligatoren, Kaimane und Piranhas tümmeln.
Nach einem tollen Frühstück (das Essen ist hier wirklich hervorragend), gings zu Fuß zur Anaconda Suche. Wir hatten tatsächlich auch Glück und sahen welche in hohlen Ästen. Allerdings wollten wir diese nicht stören und so blieb nur ein kurzer Blick auf diese tollen Tiere. Nach dem Mittagessen dann ein weiteres Highlight. Piranha fischen. Der Fluß ist voll mit diesen gefährlichen Fischen. Da hier gerade Trockenzeit ist führt der Fluß sehr wenig Wasser und unser Gudie musste mehrere male das Boot schieben. Dabei musste er aber immer auch die Alligatoren und Kaimane im Blick haben. Ich wäre da nicht ins Wasser gestiegen. Das Fischen selbst macht mir keinen so großen Spaß. Risu und die anderen Teilnehmer waren aber mit Begeisterung dabei. Sie haben sogar 3 gefangen. Gar nicht so einfach, denn die Biester sind wirklich schlau. Beim Abendessen bekamen wir dann auch die Fische serviert und konnten sie probieren. Schmeckt nicht schlecht, aber an den Fischen ist fast kein Fleisch. Die sind einfach zu klein.
Unser letzter Tag im Pampa-Camp. 5:30 Uhr aufstehen um den Sonnenaufgang zu bewundern. Na ja, da hab ich schon schöneres gesehen. Nicht mein Fall. Nach dem Frühstück gings dann zu den Fluß Delphinen. An einigen Stellen ist der Fluß so tief, dass sich da die Delphine sammeln. Wir haben zwar welche gesehen, aber immer nur kurz. Lohnt sich nicht für mich da ins Wasser zu gehen. Na ja, war ganz nett. Nach dem Mittagessen gings dann zurück nach Rurre. Anschließend mit dem Nachtbus zurück nach La Paz. Fazit: Es waren ganz nette Augeblicke dabei, aber ich würde so eine Tour nicht noch einmal machen. Zuviel Aufwand mit der An- und Abreise.
Nach 12 Stunden Busfahrt sind wir wieder in La Paz angekommen. Die Fahrt selbst war nicht unangenehm. Allerdings fuhren wir am Anfang immer wieder nah an Buschfeuern vorbei. Kein gutes Gefühl. Die Plätze im Bus sind reserviert, aber die Fahrer lassen auch immer wieder Einheimische zusätzlich mitfahren (ich glaube nicht dass sie das Geld dabei an ihre Company abgeben). Auf halber Strecke stieg eine Frau ein und legte sich direkt vor unserem Sitz am Gang auf den Boden. Jeder der Aussteigen oder zur Toilette wollte, musste über sie hinwegsteigen. Seltsame Sitten hier. Für heute ist erstmal nur ausruhen angesagt. Morgen wollen wir dann weiter an den Titikakasee.
Nach gut einer Woche nehmen wir Abschied von La Paz und Oscars Hostel. Oscar ist wirklich ein sehr netter Gastgeber, aber irgendwann heißt es weiter zu ziehen. Wir wollen heute nach Copacabana (nein, nicht der berühmte Strand in Rio, sondern eine nette Ortschaft am Titikakasee). Die Fahrt führt uns vorbei an den mächtigen Gipfeln der Anden. Am Titikakasee angekommen, müssen wir erstmal eine Fähre nehmen. Das ist gar nicht so einfach. Zum einen sind die Fähren hier nur mit löchrigen Holzplanken belegt und zu anderen ist der Wind ziemlich stark. Ich bleibe auf dem Motorrad sitzen, da keine Möglichkeit zum festzurren besteht. Ich habe echt Mühe das Motorrad zu halten. Aber wir sind mal wieder gut angekommen. Unser Hostal (La Cupula) ist genial. Vernünftiger Preis, tolles Zimmer mit Frühstück und ich kann mein Bike dirket im Garten vor unserer Türe parken. Dazu haben wir sogar noch einen Kaminofen im Zimmer. Einfach genial. Tagsüber ist es hier zwar schön warm mit der Sonne, aber Nachts sinken die Temeraturen schon mal auf 5 Grad. Wir sind schließlich auf einer Höhe von fast 4000mtr. Hier bleiben wir für ein paar Nächte um die Umgebung zu erkunden und uns auszuruhen.
Anm. der Redaktion vom 18.11.2023: Es kann schon mal vorkommen, dass ich hier länger nichts poste. Das hat verschiedene Gründe; 1. Schlechtes Internet, 2. Keine Zeit, 3. Ich hab einfach keine Lust.
05.11.2023 Heute haben wir den Tempelberg in Cobacabana bestiegen. Das sind zwar nur 250hm, aber bei einer Höhe von 4000m ist das gar nicht so einfach. Zumal der Aufstieg hier über steile Steinstufen bewältigt werden muss. Dafür ist die Aussicht von hier oben aber fantastisch. Was ich allerdings nie verstehen werde, ist der Umgang mit dem Müll hier. Der ganze Berghang ähnelt eher einer Müllhalde und das an einem eigentlich heiligen Ort. Tztztz. Am Abend gabs dann noch einen Sundowner am Hafen. Tolle Stimmung.
Heute gehts mit einem Boot auf die Isla del Sol. Angeblich die Geburtsinsel des Inka Volkes. Wir haben uns für eine kurze Besichtigung entschieden und sind erst am frühen Nachmittag dorthin gefahren. Auf der Insel angekommen, hatten wir nur 1 Stunde Zeit bis das Boot wieder zurückfährt. Eigentlich zu kurz für einen Rundgang zu einem Tempel. Allerdings hatten wir im Hinterkopf, dass das Boot auf dem Rückweg auch an dem Tempel hält. Sicher waren wir uns der Sache aber nicht. War also schon ein Risiko den Rundgang zu machen, zumal user Boot das letzte war, dass die Insel in Richtung Festland für heute verlässt. Aber wir hatten den richtigen Riecher. Tatsächlich legte das Boot auch an dem Steg beim Tempel an. Also die Insel ist ja ganz nett, aber wir waren doch froh, dass wir uns für den Kurztripp entschieden haben. Das reichte dann auch.
Auf Wiedersehen Bolivien und auf gehts nach Peru. Der Grenzübertritt war dann auch relativ relaxt. Allerdings mussten wir auf der peruanischen Seite eine Stunde warten, bis der Grenzbeamte kam, der die Kopiene machen kann. Das kann hier nur einer und der hatte wohl gerade keine Zeit. Was solls, halb so wild. Wir steuern dann direkt Pucon an und finden auch gleich ein gutes Hotel. Abends noch ein bisschen bummeln hier und Morgen solls dann zu den floating Islands der Uros gehen.
Auf gehts zu den floating Islands der Uros. Wr haben wir uns für einen Kurztripp und gegen einen Tagesausflug mit Guide entschieden. Richtige Entscheidung !!! Die Bootsfahrt dorthin dauert nur ca 45 min. Nach einem Schilfgürtel erreichen wir auch unsere Insel. Von diesen gibt es Hunderte hier. Angeblich leben auf jeder Insel eine Großfamilie mit bis zu 10 Personden. Das stimmt allerdings nicht, denn keiner der Bewohner lebt mehr auf diesen kleinen Inseln. Sie fahren in der früh dorhin, empfangen die Touristen und fahren Abends wieder zurück aufs Festland. Eigentlich ein totaler Nepp hier. Auf der anderen Seite war es aber auch spannend zu sehen wie die Uros hier früher gelebt haben und wie die Inseln gebaut werden. Alles nur aus Schilf. Das ist dann auch beeindruckend. Wir haben eine Stunde auf dieser Insel verbracht, das reichte uns vollkommen. Dann wurden wir mit einem sogenannten einheimischen Boot zu einer anderen Insel gebracht, wo wir dann von unserem großen Boot wieder abgeholt wurden. Ach ja das einheimische Boot sieht ja ganz nett aus, wird aber von einem kleinen Kahn mit Außenbordmotor angetieben, der einfach am Heck befestigt ist. Nicht sehr nostalgisch. Tztztz. Also einen ganzen Tag, oder gar eine Übernachtung auf einer der Inseln, wie das viele Touristen hier machen, muss ich nun wirklich nicht haben.
Wir verlassen Pucon und fahren Richtung Cusco. Auf dem Weg dorhin wollen wir uns die Rainbow Mauntains ansehen. Von einem befreundeten Paar haben wir erfahren, dass der Weg dorhin mit dem Motorrad sehr anstrengend ist. Also beschließen wir in San Pedro einen Stopp zu machen und uns von dort aus mit dem Sammeltaxi zum Parkplatz der Mauntains fahren zu lassen.
Tja leider war es keine so gute Idee in San Pedro Halt zu machen, Von hier aus gehen nämlich leider keine Sammeltaxis zu den Rainbow Mauntains. Da hätten wir noch 20 km weiter nach Cusipata fahren sollen. Na ja, hinterher ist mal halt immer schlauer. Bleibt uns nichts anders übrig, als mit dem öffentlichen Bus nach Cusipata zu fahren und glücklicherweise haben wir dort auch gleich ein Taxi gefunden, dass uns für einen guten Preis zum Parkplatz der Mauntains bringt. Gut, dass wir den Tip von Martin und Elke (dem befreundeten Paar) bekommen haben, nicht mit dem Moped hier hochzufahren. Die Straße ist wirklich gruselig und schmierig. Um ca. 11 Uhr sind wir dann angekommen. Gute Zeit, denn die meißten Touristen kommen hier schon am frühen Morgen an. So sind uns auf dem Weg nach oben, fast alle entgegengekommen. Puh, der Aufstieg von 4600m auf über 5000m ist wirklich anstrengend, zumal hier wirklich wechselhaftes Wetter herrsch. Von Sonnenschein bis Eisregen ist alles dabei. Aber wir habens geschafft. Oben angekommen, sind wir fast allein und die Sonne lacht uns entgegen. Was soll ich sagen, der Anblick der Berge hier ist einfach atemberaubend. WOW WOW WOW. Ach ja und ich bin richtig stolz dass wir das geschafft haben (viele lassen sich mit dem Pferd hier hochbringen). Wäre ja schon eine kleine Schlagzeile (63 jähriger Raucher besteigt seinen ersten 5000er ) Wert, oder?
Auf gehts nach Cusco. Wir wollen uns heute dort mit Martin und Elke auf dem Campingplatz treffen. Die beiden sind auch jeweils mit einer BMW F650 GS auf einer ähnlichen Route unterwegs. Wird also spanndend Erfahrungen auszutauschen. Die Landschaft und die Straße nach Cusco ist wirklich traumhaft. Der Campingplatz liegt etwas oberhalb von Cusco und wir wurden von Matrin gewarnt nicht dem Navi zu folgen, sondern eine andere Straße zu nehmen. Tja, was soll ich sagen natürlich bin ich dem Navi gefolgt und prompt stehen wir vor einer steilen Kopfsteinpflaster-Straße und nix geht mehr voran, weil sich oben ein Fahrzeug quergestellt hat und die Straße blockiert. Ich musste mit meinem Moped also auf dem steilen Stück zurücksetzen. Wahrlich ein Abenteuer. Bin dann in eine kleine Seitenstraße abgebogen, weil mein Navi mir eine andere Route, paralell zu der blockierten Straße angezeigt hat. Diese war aber dummerweise eine Einbahnstraße nach unten. Nach kurzem überlegen, haben wir uns entschlossen diese zu fahren. Risu ist nach oben gelaufen und hat den Verkehr blockiert. Ein Anhalten wäre für mich nicht möglich gewesen und die Alternativeroute würde uns zurück in die Stadt führen. Also ich hab ganz schön geschwitzt, bis ich endlich oben war. Puh. Am Campingplatz angekommen, waren dann aber die Strapazen schnell vergessen. Lauter nette Reisende hier und natürlich gabe auch ein Incoming Bier. Abends dann noch ein Besuch in einem tollen Restaurant.
Ruhetag in Cusco. Heute ist nur quatschen (Erfahrungsaustausch) angesagt und Nachmittags bzw. Abends ein Spaziergang durch die Stadt. Muss auch mal sein.
Wir verlassen Cusco um in Richtung Machu Picchu aufzubrechen. Von Martin haben wir wieder einen guten Tip bekommen, unser Bike in Santa Maria abzustellen und mit einem Sammeltaxi dann bis Hydra Electrica zu fahren. Die Straße dorhin ist durch Bauarbeiten sehr schlecht und nur zeitweise offen. Die Fahrt nach Santa Maria war wieder extraklasse. Tolle Landschaft und eine herrliche Passtraße. Einfach nur schön. Wir haben in Santa Maria auch ein kleines Hostal gefunden, wo wir unser Bike für die nächsten Tage einstellen können. Sogar kostenlos. Echt nett die Leute hier.
Um 9.30 Uhr geht unser Sammeltaxi von Santa Anna nach Santa Teresa und von dort aus kommen wir mit dem nächsten, nach 1 Stunde Wartezeit, weiter nach Hydra Electrica. Martin hatte Recht, die Straße ist wirklich grauenhaft. Gut dass wir es nicht mit dem Bike probiert haben. Von Hydra Electrica geht zwar ein Zug nach Aquas Caliente (am Fuße des Machu Picchu), aber die Fahrt dorhin kostet stolze 35 Euro pro Person für 11 km. Das war uns dann doch zu teuer und wir sind den Weg gelaufen. Richtig abenteuerlich durch den Dschungel immer an den Gleisen entlang. Die haben hier zwar keine Moskitos, aber kleine Fliegen die beißen. Unsere Arme und Beine sind voll mit diesen Bissen. Um 16 Uhr erreichen wir dann Aqaus Caliente und müssen die Tickets für Morgen besorgen. Wir haben Glück und bekommen für Morgen 11 Uhr noch Tickets und ein schönes, günstiges Hotel finden wir auch. Alles bestens. Aquas Caliente ist sehr, sehr touristisch, aber auch nett anzusehen.
Nachdem wir gestern schon 15km gewandert sind, beschließen wir mit dem Bus zum Machu Picchu hochzufahren. Die Schlange an der Bushaltestelle ist ewig lang, aber nach 40 min Wartezeit sitzen wir endlich im Bus. Die Fahrt nach oben ist atemberaubend. So hab ich mir Peru immer vorgestellt. Dschungelartige, hohe Berge. Oben angekommen, gehts dann mit den Hunderten an Touristen zum Eingang. Dazu muss man wissen, dass es für den Besuch bestimmte Zeitslots gibt und bestimmte Routen. Wir haben Glück, als wir ankommen lacht uns auch die Sonne entgegen. Zuerst kann man einen Panoramablick auf die Anlage genießen und anschließend sind wir dann zur Inka Brücke gewandert. Das war fürher so eine Art Geheimweg. Wow ganz schön abernteuerlich teilweise. Weiter gehts dann hinunter zur eigentlichen Anlage. Wirklich beeindruckend was die Inkas hier erschaffen haben. Einfach unbeschreiblich schön hier. Den Weg auf den Huayna Pichu (der hohe Berg im Hintergrund) haben wir uns gespart. Zum einen kostet das nochmal 30 Euro p.P. extra, zum anderen ist der Weg dorhin durch den vielen Regen sehr glitschig. Man muss ja nichts herausfordern. Auf halber Strecke durch die Anlage hat es dann leider auch stark zu regnen begonnen. Da macht die Besichtigung nur halb so viel Spaß. Deshalb haben wir nach zweieinhalb Stunden beschlossen wieder zurückzufahren. Dennoch, es war ein großartiges Erlebnis hier zu sein.
Wir sind auf dem Rückweg nach Cusco. Erstmal die 11 km an den Schienen wieder nach Hydra Electrica zurücklaufen und dann Glück haben, dass wir gleich ein Taxi nach Santa Teresa und weiter nach Santa Maria bekommen. Das funktioniert dann auch relativ gut. Wir kommen um 13:30 wieder bei unserem Bike an. Hier ist es ganz schön schwül. Da wir nicht nochmal eine Nacht hier verbringen wollen, beschließen wir nach Ollantaytambo zu fahren und dort zu übernachten. Die Ortschaft ist ganz nett und ein Hostal ist auch schnell gefunden. Auf dem Weg dorhin hatten wir allerdings am Pass dichten Nebel. Das war eher sehr anstrengend, aber der Rest der Strecke war dafür wieder toll zu fahren.
Wir sind wieder zurück in Cusco. Hier haben wir uns für 3 Tage in ein Hostal einquartiert. Brauchen dringend etwas Erholung. Natürlich sind auch diverse Wartungsarbeiten am Bike, der Ausrüstung und an uns selbst zu erledigen. Am 20.11. wollen wir dann weiter Richtung Nazcar umdort die berühmten Nazcar Line zu bestaunen.
Wir verlassen Cusco in Richtung Nazca. Gleich hinter Cusco gibt es das Monument Apukunaq Tianan, dass wir natürlich besuchen. Tolle Skulpturen aus Stein und Holz hier. Wirklich sehenswert. Weiter geht die Fahrt durch die Urwaldähnlichen Berge hier nach Abancay, unserem heutige Ziel. Wieder eine herrliche Fahrt durch die atemberaubende Natur hier. Allerdings bewegen wir uns immer zwischen 3500m und 4500m, das wird es manchmal auch empfindlich kalt.
Weiter gehts Richtung Nazcar. Unser heutiges Ziel heißt Puqio. Nichts beonderes, liegt halt einfach auf dem Weg. Mit dem Wetter haben wir richtig Glück. Wechsel zwischen Wolken und Sonnenschein. Wobei wir heute einen Pass mit 4800m überqueren, da wird es ziemlich windig und auch deutlich kälter. Auch die Landschaft ändert sich. Eher mehr karge Berge. Die Straße ist dafür wieder wirklich toll zu fahren. Kann eigentlich mit jedem Pass is Europa locker mithalten. Wirklich beeindruckt haben mich auch die weißen Berge hier (kein Schnee). WOW
Auf gehts nach Nazcar. Also ich fahr ja gerne Kurven, aber so langsam wird mir das zuviel hier. Diese ewigen Kehren und engen Kurven erfodern höchste Aufmerksamkeit. Ich bin echt froh, wenn jetzt mal wieder ein paar km gerade Straße kommt. Kurz nach 14 Uhr sind wir dann aber in Nazcar angekommen. Da es hier sehr heiß ist (30 Grad), beschließen wir erst Morgen Vormittag die Nazcar Lines zu besuchen. Für heute Nachmittag ist erstmal Urlaub angesagt. Deshalb buchen wir ein nettes Hostal mit Pool. Muss auch mal sein, oder?
Bevor wir heute nach Ica fahren, ist ein Besuch der Nazcar Lines natürlich Pflicht. Wir haben uns aber gegen einen Rundflug entschieden. Zum einen wirds Risu in dieser Art von Flugzeugen schnell schlecht, zum anderen sind die Rundflüge richtig teuer und oft sind die Linien auch nur kurz zu erkennen. Deshalb besuchen wir eine Aussichtsplattform. Hier kann man immerhin 3 der 10 Figuren bewundern, das reicht uns dann auch. Sehr beeindruckend. Unglaublich wie diese Figuren nach so langer Zeit immer noch sichtbar sind. Die Straße nach Ica ist geprägt von der Wüstenlandschaft hier. In Ica angekommen, nehmen wir wieder ein Hostal mit Pool. Hier hat es 31 Grad und wir brauchen dringend Abkühlung. Morgen wollen wir dann die Oase Huacachina besuchen. Ist unweit von unserem Hotel und der Sonnenuntergang muss hier richtig toll sein.
Nach einem entspannten Tag am Pool, lassen wir uns am späten Nachmittag mit einem TUC TUC zur Oase Huacachina fahren. Schon die Anfahrt dorthin ist einfach nur schön. Ringsherum nur Berge aus Sand. In Huacachina angekommen, besteigen wir dann auch einen dieser rießigen Sandhügel um von dort aus den Sonnenuntergang zu bewundern. Die Landschaft ist ja wirklich wunderschön, aber wir haben nicht mit diesen Massen an Strandbugys gerechnet. Das ist wirklich unglaublich. Die fahren hier die Touristen bis in die hintersten Dünen. Ein Verkehr wie auf der Autobahn. Wirklich nicht schön, wie hier die wundervolle Natur missbraucht wird. Wir müssen echt aufpassen um nicht angefahren zu werden. War aber trotzdem beeindruckend. Ich hab noch nie so viele hohe Sandberge gesehen. Abends dann noch ein Dinner in der Oase und dann wieder zurück ins Hotel.
Auf gehts nach Lima,. Heute steht uns ein langer, langweiliger Fahrtag bevor. Wir wollen Nachmittags in Lima sein. Deshalb beschließen wir die Schnellstraße zu nehmen. Nicht unbedingt ein Abenteuer, bis auf den Polizisten, der uns gestoppt hat. Zuerst hat er alle Papier überprüft, aber da war alles ok. dann meinte er wir seien überladen (tztztz, dabei ist mein Bike doch ein Leichtgewicht). Er wollte uns unbedingt ein Ticket verpassen. Als er mit Risu diskutierte, nahm die ihm meine Papiere aus der Hand. Sanft aber bestimmt. Daraufhin wurde er echt stinkig und fing an wild zu gestikulieren. Wir blieben beide ganz ruhig und plötzlich winkte er uns einfach durch. Ohne Ticket. Warum auch immer, aber wir haben die Situation genutzt und sind zügig weitergefahren. Nachmittags waren wir in unserem Dragonfly Hostsal in Miraflores/Lima. Hier bleiben wir bis Montag oder Dienstag, da ich einiges an Ausrüstung benötige.
Da heute Sonntag ist und die speziellen Motorrad-Geschäfte geschlossen sind, ist nur Sightseeing in Lima angesagt. Auf dem Markt wollen wir aber noch eine neue Tasche für das Heck besorgen. Der alte Koffer ist einfach zu tief, so dass Risu zu wenig Platz hat. Was passendes war dann auch schnell gefunden und so beschlossen wir in Lima direkt ein bisschen zu bummeln. Unter der Kirche San Franzisco gibt es noch Katakomben mit ettlichen Skaletten. Die wollen wir uns ansehen. Sehr interessant. Kurz bevor wir wieder mit dem öffentlichen Bus nach Miraflores zurück fahren , möchte ich noch schnell Geld abheben. Das war ein Fehler. Der Gedautomat schluckt einfach meine Karte und gibt diese nicht mehr raus. Na toll. Risu hat versucht über den Notruf bei der Bank nähere Infos zu bekommen, aber die konnten auch nicht weiterhelfen. Wir müssen Morgen früh direkt in der Filiale vorsprechen. So ein Mist, denn die Fahrt mit dem Bus in die Innenstadt dauert 45 min. Hilft aber nix. Also Montag Vormittag nochmal rein fahren und in der Bank nachfragen ob sie die Karte aus dem Automat holen können. Die (nicht so nette) Filialleiterin teilte uns aber mit, dass sie den Automat nicht einfach öffnen kann (bzw. will) und wir bis Morgen warten müssen. So eine Kack.. Eigntlich wollten wir ja weiter, aber jetzt müssen wir noch einen Tag hierbleiben. Na ja, wenigstens konnte ich noch neue Handschuhe, einen neuen Tankrucksack und eine el. Reifenfülldruckpumpe organisieren.
Wegen dieser blöden Bank müssen wir also noch einen Tag länger in Lima bleiben als geplant. Wenigstens haben wir in der Früh einen Anruf erhalten, dass die Karte jetzt aus dem Automat entfernt wurde und ich sie abholen kann. Also wieder mit dem Bus in die Innenstadt zur Bankfiliale. Als ich die Karte dann endlich wieder in meinen Händen hatte, war ich zwar erleichtert, aber auch ziemlich sauer auf die Bank. Die vermittelten eher den Eindruck, dass ich dankbbar sein sollte dass sie mir die Karte wiedergeben. Allerdings hab ich denen dann sehr deutlich mitgeteilt, dass die Bank meine Karte, meine Zeit und mein Geld (einen Tag länger hier im Hostal) gestohlen hat. Das fanden sie dann garn nicht mehr so komisch. Na ja, was solls. Hauptsache ich hab mene Kreditkarte wieder.
Von unseren Freunden Martin und Elke wissen wir, dass das Wetter in den Bergen bescheiden ist. Deshalb beschließen wir an der Küste nach Norden zu fahren. Mitten in Lima geht dann plötzlich mein Motorrad aus. Ausgerechnet an einer Hauptstraße. So ein Mist. Die Batterie hat den Geist aufgegeben. Bleibt nix anderes übrig, als die alte auszubauen und eine neue zu besorgen. Ich also zu Fuß los mit der alten Batterie unterm Arm. Angeblich soll gleich 2 Blocks weiter ein Geschäft mit Batterien sein. Denkste, ich muss 5 Blocks laufen und in 10 Geschäften nachfragen, bis ich endich eine gefunden habe, die einigermaßen passt. Allerdings ist das eine Batterie wo man erst die Säure auffüllen muss. D.h. eigntlich min. eine Stunde warten. Nachdem ich auch noch die Pole umbauen musste, dauerte die ganze Sache 3 Stunden. So ein Schei... So sind wir heute in Chancay (ca. 100 km nördlich von Lima) gelandet.
Nachdem gestern nicht viel los war mit fahren, konnten wir heute doch einige km machen. Allerdings ist es hier nicht wirklich toll an der Küste entlang zu fahren. Überall liegt tonnenweise Müll neben der Straße und zeitweise stinkt es fürchterlich. Am späten Nachmittag erreichen wir dann Chimbote, eine kleine Stadt am Pazifik. Nicht sonderlich schön, aber für eine Nacht ganz ok.
Heute gehts nach San Pedro de Loc. Wir werden von dort aus zurück in die Berge fahren. Haben genug von dieser vermüllten Küstenlandschaft. Wollen uns dann Morgen wieder mit Martin und Elke treffen, um noch ein bisschen Perus Berge im Norden genießen zu können. Unterwegs schauen wir uns noch die Ruinen von Chan Chan an. Das war einst die Hauptstadt des Chimu-Reiches. Wirklich beeindruckend, was die damals alles gebaut haben.
Endlich gehts wieder zurück in die Berge. Wir wollen uns am frühen Nachmittag mit unseren Freunden Martin und Elke in in Cajamarca wieder treffen. Die Straße dorhin ist zwar kurvig aber gut zu fahren, so dass wir schon nach 200km gegen 14 Uhr dort ankommen. Die beiden warten schon am Cafe wo wir uns verabredet haben. Da Cajamarca selbst nicht viel hergibt, beschließen wir noch 100km weiter nach Celedin zu fahren. Von dort aus soll es eine Traumstraße durch die Berge geben. Für die 100km brauchen wir dann aber zweieinhalb Stunden, weil die Straße sehr, sehr kurvig und schmal ist. Kurz vor der Ankunft in unserem Hotel ist der Kupplungszug von Elkes Motorrad gerissen. Wir müssen ihr Motorrad ins Hotel abschleppen. Keine einfache Übung. Aber es hat geklappt. Beim Abendessen gings mir dann gar nicht gut. Ich hab wohl einen Magen-Darm Virus eingefangen. Konnte nicht mal das Essen anschauen. Im Hotelzimmer hab ich dann noch hohes Fieber bekommen. Ich weiß nicht wie lange ich hier bleiben muss bis ich wieder weiterfahren kann. So ein Mist
Nachdem ich fast den ganzen Tag geschlafen hab gings mir erfreulicherweise Abends schon wieder besser. Ich konnte sogar ein bisschen Pizza essen und auch bei mir behalten. Martin hat heute Elkes Kupplungszug erneuert. So was hat man natürlich dabei. Wenns bei mir nicht wieder schlimmer wird, wollen wir Morgen aufbrechen. Die wettervorhersage für die Gegnd hier ist nicht so toll, da wir am Beginn der Regenzeit sind. Mal sehen was Morgen kommt.
Tatsächlich konnte ich mich weiter erholen, so dass wir heute wieder aufs Moped können. Die Straße nach Norden ist wirklich ein Traum. Zuerst fuhren wir noch in die Wolken auf ca 3500m hoch . Oben angekommen wurde dann das Wetter besser und wir hatten eine tolle sicht auf die umliegenden Berge und Schluchten. Die Straße ist eng und kurvig. Ein bisschen feeling wie auf der Camino de la Muerte. Nur geteert. Wir kamen nur langsam voran, da wir sehr viele Bilder und Videos gemacht haben. Kurz nach Mittag sind wir dann in Leymebamba angekommen, wo wir uns das Mummy Museum anschauen wollen. Sehr interinteressant wie die Ureinwohner, die Chachapoyas hier früher gelebt hatten. Leider haben wir auf der Fahrt zum Museum genau die 10 min erwischt, in denen es hier heftig geregnet hat. Na ja, ein bisschen Nässe schadet nicht. Da wir noch Zeit uns Lust hatten, sind wir noch weiter bis Tingo Nuevo gefahren. Dort soll es eine alte Ruinenstadt der Chachapoyas geben und Perus einzige Seilbahn. Das wollen wir uns Morgen ansehen. Am Hotel angekommen, gabs erstmal das obligatorische Incomming Bier. Auf den Videos kann man gut erkennen, dass es gar nt so einfach ist für mich das schwere Bike durch die engen Kurven zu bugsieren.
Wir haben gestern noch Online Tickets für den Beschuch der Chachapoya Ruinen (in Kualap) besorgt. Mit dem Bus gehts erstmal zur Seilbahn. Gut dass die Ruinen noch nicht so bekannt sind und deshalb auch wenig Besucher hier sind (im Gegensatz zum Macchu Picchu). An der Seilbahn angekommen, bietet sich ein atemberaubender Blick. Dies führt über ein Tal hinweg hinauf zu denn Ruinen. Wir schweben mit der Gondel bis zu 200m über dem Abgund. Wow. Oben angekommen, müssen wir erstmal noch ein halbe Stunde laufen bevor wir die Ruinen erreichen. Diese werden gerade erst für den Tourismus hergerichtet und sind daher nur beschränkt zugänglich. Dafür müssen wir aber keinen Eintritt bezahlen. Auch gut. Die Ruinenstadt selbst ist dann schnell besichtigt. Trotzdem wirklich super interessant zu besuchen. In ein paar Jahren sind hier bestimmt ähnlich viele Touristen wie am Macchu Picchu. Wir haben also richtig Glück, dass wir alles in Ruhe besichtigen können. Auf der Fahrt zurück kommnn ein bischen Wind auf, so dass die Seilbahn ab und zu stoppen muss. WOW ein wirklich mulmiges Gefühl in dieser Höhe.
Wir wollen wieder an die Küste und uns ein paar Tage am Strand ausruhen. Deshalb fahren wir heute nach Westen. Ziel ist Pukara. Auf dem Weg dorthin reißt plötzlich auch mein Kupplungszug Tolles Nikolaus-Geschenk. Gut dass ich noch bis zur nächsten Tankstelle rollen kann. Martin musste ja bei Elkes Motorrad die komplette Verkleidung abbauen um den Zug zu wechseln. Bei mir ging es Gottseidank viel schneller. Konnte den alten Zug einfach aushängen und rausziehen. Den neuen einzuziehen war zwar etwas fummlig, aber nach einer halben Stunde war alles erledigt. Auf dem weiteren Weg sind dann noch ein paar alte Felszeichnungen zu bewundern. Natürlich dürfen auch diverse Pausenstopps nicht fehlen.
Von Pucara nach Sullana. Heute ist ein eher ereignisloser Fahrtag. Keine aufregenden Straßen, keine Pannen, keine sonstigen Hindernisse. So können wir wenigstens einige km hin zur Küste machen.
Endlich erreichen wir die Küste im Norden von Peru. Hier soll es schöne Strände geben und wir brauchen dringend ein paar Tage Pause. Elke und Martin wollen hier für 3 Tage bleiben und wir bleiben wohl für 5 Tage. Nach längerem suchen, haben wir auch eine schöne Unterkunft gefunden. Eigener Bereich mit Pool, nur der Strand ist nicht direkt vor der Türe. Na ja, man kann halt nicht alles haben, vor allem nicht zu einem annehmbaren Preis. Allerdings ist es auch sehr heiß hier. Wir haben bis zu 33 Grad am Tag und 23 Grad in der Nacht und dass Mitten im Dezember Aber das wollten wir ja auch.
Nach einigen Tagen Ruhepause in unserem schönen Hostal in Organos brechen wir heute auf nach Ecuador. Unser Ziel ist irgendwo zwischen der Grenze und Cuenca in Ecuador ein gutes Hostal zu finden. Allerdings haben wir die Rechnung ohne die ecuadorianischen Grenzbeamten, bzw. Internetstabilität dort gemacht. Als wir dort an der Grenze ankommen, steht schon eine lange Schlange vor dem Mirgation Office. Da die peruanische und ecuadorianische Grenze dort in einem Gebäude sind, hatten wir zunächt die Hoffnung dass die anderen alle nach Peru einreisen wollen. Weit gefehlt. Das Internet bei den ecuardorianeren funktionierte nicht, bzw. nur sehr eingeschränkt. Die Ausreise aus Peru war dann zwar schnell erledigt, aber für die Einreise Ecuador mussten wir 3 Stunden warten. Allerdings war das nur die Migration. Als wir zur Aduana (Einreise fürs Motorrad) kamen, erklärte uns die freundliche Dame, dass hier gar kein Internet ist. Nach nochmaligen 2 Stunden Wartezeit wurde uns enpfohlen in die nächste Stadt gleich hinter der Grenze zu fahren und es Morgen noch mal hier zu versuchen. Vielleicht geht dann das Internet wieder. Puh das war mit Abstand unsere längste Wartezeit an der Grenze. Hilft aber alles nix, also auf in die nächste Stadt um ein Zimmer zum übernachten zu bekommen. Wir fanden dann auch schnell ein Hostal gleich 2km von der Grenze entfernt. Etwas komisch bei der Ankunft dort war, dass sehr viele Garagen zur Verfügung standen. Risu fragte nach einem Zimmer und wir bekamen auch eines, allerdings werden die Zimmer hier nur Stundenweise vermietet. Wir sind also in einem Stundenhotel gelandet. War etwas komisch, aber wir hatten einen guten Preis, sauberes Zimmer und eigene Garage mit direktem Zugang zum Zimmer. Das Gestöhne aus den Nachbarzimmern war dann auch sehr dezent, so dass wir gut schlafen konnten. So what, alles gut.
Gleich in der Früh sind wir wieder zur Grenze gefahren und siehe da, das Internet funktionierte dann wieder. Die Einreise war dann auch schnell erledigt. Also auf nach Cuenca, unserer nächsten Station. Die Fahrt dorhin ist landschaftlich wirklich schön. Grüne Berghänge und endlose Bananenplantagen. Allerdings erwischte uns kurz vor der Ankunft ein heftiger Regenschauer. Bis wir unsere Regenkleidung angezogen hatten, waren wir schon klatschnass. Egal, in Cuenca fanden wir ein nettes Hostal, sehr zentral gelegen. Hier bleiben wir mal für 2 Tage.
Der Regen gestern hat mein Handy abgeschossen. Alle Versuche es zu trocknen blieben erfolglos. Also musste ich mir ein neues zulegen. Natürlich hab ich keine Sicherungskopie gemacht, so dass die Bilder und WhatsApp Nachrichten der letzten Wochen verschwunden sind. Gut dass ich noch mein altes Ersatzhandy hab, so hatte ich wenigstens alle Kontakte noch. Cuenca ist eine nette, mittelgroße Stadt hier und es gibt viel zu sehen. Vor allem die Kathedrale und die Alststad sind wirklich sehenswert. Das runde Fenster an der weißen Kirche ist übrigens das Maß aller Dinge. Das misst genau 1 Meter und die Maßeinheit Meter wurde von diesem Fenster abgeleitet. Keine Ahnung ob das auch wirklich stimmt.
Eigentlich sollte es heute Richtung Quito gehen, aber bereits nach 500m streikt plötzlich mein Moped. Nach einen lauten metallischen Geräusch ist der Motor abgestorben und springt nicht wieder an. So einen Sche... Wir hatten noch Glück dass dass es an einer etwas abschüssigen Staße passiert ist und gleich 600m weiter ein Hostal an dieser Straße ist, die auch eine Parkmöglichkeit haben. Also das Moped langsam die Straße runterrollen lassen, was gar nicht so einfach ist mit dem ganzen Gepäck. Am Hotel ankekommen bekamen wir auch ein Zimmer und ich hatte Platz um mein Bike zu checken. Eigentlich war mir schnell klar, dass ich einen Motorschaden hab. Dennoch wollte ich checken ob Sprit und Zündfunken vorhanden sind. Beides passt. Ich hab einfach keinen Kompressionsdruck mehr. D.h. entweder die Ventile oder der Kolben ist im Arsch.
Nach langem überlegen haben wir beschlossen das ist das ENDE unserer Motorradreise mit der BMW. Auch wenn wenn ich es selber reparieren könnte, würde mich das mindestens 500€ und 2 Wochen Zeit kosten. Zudem müsste ich dann noch das Moped nach USA (wo wir unsere Reise fortsetzen wollen) verschiffen oder per Flug transportieren. Das würde mich dann nochmal 2000€ kosten. Das macht alles keinen Sinn. Ich werde also versuchen das Bike hier als Ersatzteil Lieferant zu verkaufen. Hab auch schon einen guten Kontakt, der Morgen kommt und hoffentlich das Bike mitnimmt.
Das heißt aber nicht dass es das Ende unserer Reise ist. Wir werden weiterreisen, nur anders halt. Für den Moment bleiben wir erstmal in Ecuador um uns das Land anzusehen und wir wollen unbedingt auch auf die Galapagos iInseln.
Heute Morgen hab ich erstmal das Bike leer geräumt, Nummernschild und die meißten Aufkleber entfernt. Gegen Mittag kam dann auch ein Interessent um das Bike anzuschauen. Wir wurden uns dann auch bei 450 Dollar einig. 2 Stunden später wurde es dann per Transporter abgeholt. Nummernschild und Papiere bleiben natürlich bei mir. Ein bisschen Wehmut ist schon dabei. War es doch über viele tausend Kilometer ein treuer Begleiter.
Aber wie gesagt, das ist nicht das Ende unserer Reise. Das Leben ist Veränderung und eine Auswahl an Möglichkeiten und Optionen.
Heute Abend gehts mit dem Flieger nach Quito, wo wir Weihnachten verbringen wollen. Eigentlich wollten wir ja mit dem Mietwagen fahren, aber das wäre 100 Dollar teurer und 2 Tage länger als mit dem Flieger. Allerdings war es wirklich nicht einfach die ganze Ausrüstung und all unseren ander sieben Sachen flugfähig zu verpacken. Letztendlich haben wir es aber dann doch geschafft. Wir besorgten uns noch 2 große Koffer und am Flughafen konnten wir dann das Gewicht auf je 23 kg reduzieren und für das 3. Gepäckstück auf 15 kg. Dazu musste ich aber einiges Werkzeug in mein Handgepäck verstauen, was natürlich promt beanstandet wurde. Da der Zöllner aber zeitgleich mit Risu beschäftigt war, schaffte ich es das teure Werkzeug in eine andere Tasche zu verstauen und nur ein paar alte Schlüssel und eine Zange abzugeben. Das wichtigste konnte ich durchschmuggeln und retten.
Grund hiefür ist, dass diese Webseite einfach zu langsam ist und ich jede Menge Zeit zur Befüllung verwende. Zudem ist das Kapitel Motorradreise erstmal abgeschlossen.